Jedermann kann dort einen Einblick in die über 100-jährige Geschichte nehmen, das Archiv soll aber auch neue Forschung anstoßen und zum Ausgangspunkt kuratorischer oder künstlerischer Projekte werden. Spielpläne, Programme, Plakate – Bühnenbild wie auch Kostümentwürfe, eine Fachbibliothek mit Nachlässen bekannter Festspielpersönlichkeiten, das ist nur ein kleiner Teil der Bestände, die das Archiv der Salzburger Festspiele beherbergt. Dieses soll nun neu gedacht werden, verlebendigt, wie es die Kuratorin Margarethe Lasinger ausdrückte.
An dem neuen Standort soll alles auch der Forschung und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, so Lasinger: „Wir werden fixe Öffnungszeiten bei freiem Eintritt anbieten. Es wird eine kleine Ausstellung geben, eine Archivinstallation. Und es wird Archivstunden geben, bei denen man in spezielle Themenbereiche eintauchen kann. Man kann sich im Archiv mit der Geschichte der Salzburger Festspiele und der Produktionen auseinandersetzen“.
Digitalisierung vorantreiben
Geplant sind auch Kooperationen mit wissenschaftlichen Einrichtungen, und man wolle auch ein Max-Reinhardt-Stipendium schaffen, über das Forschungsprojekte in Auftrag gegeben werden, so Lasinger. Und schließlich soll es einen kräftigen Schub bei der Digitalisierung geben, damit nichts der Zeit zum Opfer fällt. Ein Teil dieses digitalen Archives soll dann ebenfalls zugänglich werden.
Mietdauer mindestens zehn Jahre
Die Villa im Stadtteil Riedenburg, in der zuletzt ein Kindergarten untergebracht war, eigne sich hierfür hervorragend, ergänzte der kaufmännische Direktor der Festspiele, Lukas Crepaz. Die Villa steht im Eigentum des Bauträgers GSWB, der auch die Sanierungskosten übernehmen wird. Die Sanierungskosten sollen eine Million Euro nicht überschreiten. Die Festspiele verpflichten sich im Gegenzug dazu, das Gebäude mit 500 m2 Nutzfläche, mindestens zehn Jahre lang zu marktüblichen Preisen zu mieten. Die entsprechenden Verträge wurden am Dienstag unterzeichnet.