48 Prozent der Firmen in Salzburg haben zu wenige Arbeitskräfte – ein Wert, der deutlich über dem Niveau vor den Lockdowns liege, so die Salzburger WK.
Kammer fordert Maßnahmen von Politikern
Um die Wirtschaft in Zeiten guter Auftragslage zu retten, müsse die Politik alle Mittel nützen, um das vorhandene Potenzial der Arbeitskräfte zu aktivieren, fordert Wirtschaftskammerpräsident Peter Buchmüller. Das reiche von einem Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung – damit mehr Frauen arbeiten gehen können, über Erleichterungen bei der Beschäftigung von Ausländern bis hin zu einer Arbeitsmarktreform.
„Höheres Arbeitslosengeld, aber nur drei Monate“
Diese Neuerungen sollten Arbeitslose auch gesetzlich dazu drängen, wieder Jobs anzunehmen, so der WK-Chef: „Es wird gefordert, das Arbeitslosengeld auf 70 Prozent zu erhöhen. Dazu sagen wir Ja, wir sind dabei. Aber nur für die ersten drei Monate. Wir müssen die Leute in Beschäftigung bringen, damit sie nicht in der Arbeitslosigkeit verharren.“
Wegen fehlender Arbeitskräfte könnten viele Firmen in den nächsten Monaten nicht so viel produzieren, verkaufen oder umsetzen, wie eigentlich möglich wäre, fürchtet Buchmüller. Viele Menschen hätten in den Jahren mit den Lockdowns Geld angespart, das sie jetzt ausgeben wollen.
Steuersenkungen für Betriebe
Und auch die steigenden Energie- und Rohstoffkosten führen dazu, dass drei Viertel der Salzburger Unternehmen in der nächsten Zeit die Preise erhöhen wollen. Deshalb brauche es Steuersenkungen für Betriebe, sagt Buchmüller: „Ich lege mich nicht fest, aber es gibt viele Möglichkeiten, etwa die Mineralölsteuer. Alles was möglich ist, sollten wir probieren“.
Sorge vor Liefer-Engpässen
Die dritte große Sorge der Firmen ist die steigende Unsicherheit bei den Lieferketten. Rechtzeitig Ware zu bekommen, sieht die Hälfte der Salzburger Betriebe als größtes Problem im nächsten halben Jahr.
Aktuelle Konjunkturumfrage der Wirtschaftskammer
Salzburgs Unternehmen brauchen dringend mehr Arbeitskräfte