Aufgezogene Spritzen mit einem Impfstoff
APA/Georg Hochmuth
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Politik

Impfwerbung in Gemeinden: Kritik an Bundesregierung

Salzburgs Gemeindepolitiker kritisieren, dass die Kommunen im Herbst eine CoV-Impfkampagne übernehmen sollen. Die Bundesregierung überwies dafür schon im Frühjahr großzügig Geld. Viele verschiedene Kampagnen auf lokaler Ebene seien aber sinnlos, heißt es vom Gemeindeverband.

Insgesamt 75 Millionen Euro für lokale Cov-Impfwerbung hat das Finanzministerium im Frühjahr auf alle Gemeinden in Österreich aufgeteilt. Wie viel jede bekommen hat, hängt von der Bevölkerungszahl ab. In Wals-Siezenheim waren es zum Beispiel 110.000 Euro, in Neumarkt am Wallersee (beide Flachgau)mehr als 80.000 Euro. Dieses Geld muss für Werbemaßnahmen zur CoV-Impfung ausgegeben werden.

Chef des Gemeindeverbandes gegen die Pläne

Werbeagenturen wollen nun an diese Kuchen herankommen. Sie machen den Gemeinden ihre Angebote für lokale Impfkampagnen. Günther Mitterer, Bürgermeister von St. Johann im Pongau (ÖVP), ist auch Präsident des Salzburger Gemeindeverbandes. Er hält von der Vorgangsweise rund um die Impfwerbung nichts: „Da wird wieder sehr viel Verantwortung vom Bund auf die Gemeinden geschoben. Dann macht jede Gemeinde etwas Anderes. Das ist nicht sehr zielführend.“

Bund will offenbar doch „einheitliche Botschaften“

Auch im Gesundheitsministerium ist man nun um Einheitlichkeit bemüht. Das Ministerium appelliere an die Gemeinden, mit der Impfwerbung zu warten, heißt es auf Anfrage des ORF. Man sei im Gespräch mit Gemeinde- und Städtevertretern, dass die Impfkampagne im Spätsommer oder Herbst stattfinden soll – mit gleichem Aussehen und einheitlichen Botschaften. Als Ergänzung der großen Impfkampagne der Bundesregierung sollen dann die Gemeinden mit dem Geld passende lokale Maßnahmen umsetzen, sagte ein Sprecher des Ministeriums.