Wenn der Bürgermeister bei offiziellen Anlässen wie der Eröffnung des Volksfestes am Salzburger Messegelände ausfällt, dann sind normalerweise seine Stellvertreter oder andere hohe Repräsentanten der Stadt an der Reihe.
Vizebürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ) hat am Samstag aber keine Zeit, den erkrankten Preuner auf der Dult zu vertreten. Er ist auf Urlaub. Stattdessen soll jetzt Gemeinderat Florian Kreibich (ÖVP) den traditionellen Fassanschlag ausführen.
SPÖ-Klubchefin sieht Frauen diskriminiert, ÖVP wehrt sich
Das hat allerdings prompt zu Kritik von der SPÖ geführt: Immerhin säßen in der Stadtregierung noch drei Frauen, unter ihnen etwa die schwarze Vizebürgermeisterin Barbara Unterkofler. Warum eine Frau kein Bierfass anschlagen können sollte, sei nicht einzusehen, hieß es von der Klubobfrau der SPÖ im Salzburger Gemeinderat, Andrea Brandner.
Doch diese Kritik gehe ins Leere, hieß es vonseiten der ÖVP: Vizebürgermeisterin Unterkofler sei gefragt worden, habe aber wegen einer Terminkollision keine Zeit, hieß es aus ihrem Büro. Sie habe aber zum Beispiel schon beim Rupertikirtag 2019 den Bieranstich durchgeführt.
Messechef: „Wollten Aufsichtsrat als Vertretung“
Im Bürgermeisterbüro war man um Beruhigung bemüht: Die Entscheidung sei nicht bei der Stadt gelegen, sondern beim Messezentrum. Dessen Geschäftsführer Alexander Kribus hatte auch gleich eine Erklärung parat, warum keine Frau das Bierfass anschlagen sollte: Man habe die Ehre einem Aufsichtsratsmitglied der Messe zuteil werden lassen wollen, sagte Kribus.
Hier sei die Wahl eben mit Kreibich auf einen der Stellvertreter des Aufsichtsratsvorsitzenden – das ist Bürgermeister Preuner – gefallen. Im Aufsichtsrat der Salzburger Messe sitzen ausschließlich Männer.