Gericht

Ivermectin-Affäre: Ermittlungen eingestellt

Ermittlungen der Justiz gegen einen Arzt in Hallein (Tennengau) sind nun eingestellt worden. Der Mann soll im Herbst 2021 zwei CoV-Patienten das Pferde-Entwurmungsmittel Ivermectin verordnet haben. Die Schwerkranken starben. Laut einem Gutachten waren weder der Arzt noch das Medikament schuld.

Das Verfahren wegen grob fahrlässiger Tötung wurde von der Staatsanwaltschaft Salzburg nun eingestellt. Laut einem Gutachten verursachte das Arzneimittel weder eine Gesundheitsschädigung noch den Tod der beiden.

Betagte Patienten nicht an Medikament verstorben

„Die Ermittlungen wurden aus Beweisgründen eingestellt“, erklärte am Mittwoch eine Sprecher der Staatsanwaltschaft Salzburg auf APA-Anfrage. Ein Internist aus Wien hatte das medizinische Gerichtsgutachten erstellt. Die beiden Patienten, ein 87-jähriger Mann und eine 71-jährige Frau aus dem Tennengau, seien bereits schwer an Corona erkrankt gewesen und nicht an den Folgen des Mittels mit Wirkstoff Ivermectin gestorben. Die zwei Erkrankten waren zuletzt in einem Spital in der Stadt Salzburg betreut worden.

Kein Verfahren mehr gegen Pongauer Ärztin

Bereits vor rund einem Monat hat die Staatsanwaltschaft Salzburg ein Ermittlungsverfahren gegen eine Ärztin aus dem Pongau eingestellt, die im November 2021 einem 58-jährigen CoV-Patienten Ivermectin verschrieben hatte. Gegen die Frau war wegen des Vorwurfs der grob fahrlässigen Körperverletzung ermittelt worden. Ein medizinisches Gutachten kam zu dem Ergebnis, dass das Arzneimittel bei dem Mann, der wegen Atemnot und Lungenentzündung im Spital behandelt wurde, nicht kausal die schwere Erkrankung verursacht hatte.

Präparat gegen Parasiten, nicht gegen Viren

Mit dem Wirkstoff Ivermectin werden eigentlich Parasiten bekämpft – nicht Viren wie SARS-CoV-2. Experten warnen vor der eigenmächtigen Einnahme. Ivermectin kann in geringer Dosierung beim Menschen gegen bestimmte Fadenwürmer und Krätzemilben eingesetzt werden. Gegen CoV sei das Medikament weder zugelassen, noch sehen Experten eindeutige Effekte gegen die Krankheit. Bei falscher Dosierung könne Ivermectin hochgiftig sein, heißt es.