Schauplatz der Ausstellung ist der frühere Makartsteg und damit jene Salzachbrücke, die vor einem Jahr in Marko-Feingold-Steg umbenannt wurde. Insgesamt 24 Schaubilder erinnern an die jüdische Geschichte in der Stadt Salzburg seit dem Mittelalter. Die Reise führt dabei von jahrhundertealten, antisemitischen Darstellungen bis zum Gründer der Festspiele, Max Reinhardt.
Hanna Feingold: „Jüdische Kultur verschwindet“
Tatsächlich findet das jüdische Leben in Salzburg vor allem in der Erinnerung statt. Hanna Feingold, die Witwe von Marko Feingold, beklagt heute das zunehmende Verschwinden der jüdischen Kultur in Salzburg. „Immer wieder frage ich die Leute, ob sie einen Juden kennen. Und immer, wenn ich das frage, kommt ein großes Kopfschütteln.“
Stadt will mit Ausstellung Bewusstseinsbildung stärken
Politisch wird in der Stadt Salzburg über das Judentum viel diskutiert – das zeigt auch die jüngste Debatte über NS-belastete Straßennamen. Das Thema ist sichtlich unangenehm, die aktuelle Ausstellung ist eine willkommene Ablenkung. „Wir tun uns generell mit der Geschichte etwas schwer und deshalb war es mir wichtig, nicht nur den Namen Marko Feingold in der Stadt zu verankern, sondern mit den jährlich wechselnden Ausstellung auch eine Bewusstseinsbildung zu betreiben“, sagt Vizebürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ).
Ausstellung sechs Wochen lang zu sehen
Die Salzburger selbst, die wären einem offenen Umgang mit dem Thema gegenüber durchaus aufgeschlossen, das würde laut dem Ausstellungskurator Albert Lichtblau auch das Engagement der Anrainer von NS-belasteten Straßennamen zeigen. Die Ausstellung zur jüdischen Geschichte in Salzburg ist sechs Wochen lang zu sehen.