Die Sanierung des Kirchen-Dachstuhles wird zwischen drei und sechs Wochen dauern. Am Freitag wird die Umzäunung aufgebaut, am kommenden Montag wird dann ein Kran vor dem großen Friedhofstor aufgestellt und die aufwendige Sanierung beginnt.
„Der Kran muss 40 Meter ausfahren, damit er alle Stellen des Kirchendaches erreicht. Wir bewegen uns in einer Höhe, wo wir auch eine Bewilligung der Flugsicherung gebraucht haben, weil der Kran auf der Müllner Schanze steht“, schildert der Müllner Pfarrer, Franz Lauterbacher.
Morscher Dachstuhl fiel bei Sturmschäden auf
Vor allem an der Spitze des Kirchendaches sind die Träger zum Teil derart angefault, dass Gefahr in Verzug sei. Die Schäden seien im vergangenen Jahr festgestellt worden. „Bei Sturmschäden sind wir darauf aufmerksam geworden, beim dritten Schaden hat der Dachdecker gesagt, dass der First beschädigt ist. Über Jahre ist bei dem Leck beim Blitzableiter Wasser eingedrungen“, sagt Lauterbacher.
Ornithologische Überwachung vorgeschrieben
Bei der Baustelle ist auch eine Ornithologin in Einsatz, ergänzt der Müllner Pfarrer: „Im Turm zu Mülln nistet ein Turmfalkenpärchen. Die brüten – und die Jungen schlüpfen gerade zu der Zeit, wo wir die Baustelle haben. Jetzt habe ich von der Behörde die Auflage bekommen, dass für die gesamte Zeit der Baustelle eine ornithologische Beobachtung stattfinden muss.“
Leidenschaftlicher Saxophonspieler: „Für Vögel zu laut“
Die Turmfalken nisten jedes Jahr in der Pfarrkirche – heuer allerdings unter dem gestrengen Auge der Vogelkundlerin: „Die kann sich auf den Mönchsberg setzen und das beobachten“, ergänzt der Pfarrer. Saxophonspielen darf Pater Lauterbacher derzeit nicht mehr. Die Turmfalken brauchen laut der Vogelkundlerin Ruhe. „Ich darf im Friedhof nicht mehr Saxophon spielen – das ist zu laut.“

Sanierung kostet rund 220.00 Euro
Die Kosten für die Sanierung belaufen sich auf 220.000 Euro, davon übernimmt die Pfarre Mülln knapp die Hälfte, der Rest wird unter anderem vom Stift Michaelbeuern, dem Bundesdenkmalamt und dem Land Salzburg übernommen.
Friedhof gesperrt, Gottesdienste finden statt
Während der Sanierungsarbeiten ist auch das Betreten des Friedhofes nicht erlaubt. Die Arbeiten finden Montag bis Freitag von 07.00 bis 20.00 Uhr und am Samstag von 07.00 bis 13.00 Uhr statt. In dieser Zeit ist auch die Stiege von der Müllner Hauptstraße zur Kirche gesperrt. Ein Friedhofsbesuch ist daher nur am Samstagnachmittag und am Sonntag uneingeschränkt möglich.
Gottesdienste können in Mülln hingegen ungehindert stattfinden. An Wochentagen ist der Zugang zur Pfarrkirche allerdings nur über den Zugang über die Kirchentreppe möglich.