Organisiert wurde die Tagung von der Fachhochschule gemeinsam mit der Salzburger Land Tourismus GmbH. Dabei betonten die teilnehmenden Experten klar, dass der Begriff nachhaltig heutzutage regelrecht strapaziert wird. Auch im Tourismus sei permanent von Nachhaltigkeit die Rede, beobachtet Christian Baumgartner, Professor für Nachhaltigen Tourismus an der Fachhochschule Graubünden in der Schweiz. „Die meisten Nachhaltigkeitsstrategien im Tourismus haben das Wort nachhaltig in der Präambel, aber im Maßnahmenplan fehlt es dann wieder komplett“, kritisiert Baumgartner.
„Förderpolitik mitverantwortlich für Diskrepanz“
Für die Diskrepanz zwischen Bekennen und Tun nennt Baumgartner als Beispiel die Förderpolitik im Tourismus. Wir haben noch ganz viele Förderungen, die nicht-nachhaltiges Verhalten fördern", sagt der Tourismus-Experte. Er verweist auf den Wintersport – hier werden in Zusammenhang mit dem Klimawandel laut Baumgartner nicht nachhaltige Innovationen gefördert, sondern Beschneiungsanlagen. „Das ist vollkommen anachronistisch“, kritisiert der Experte.
Geschäftsmodelle für Alternativen fehlen
Vom Klimawandel würden mittlerweile zwar alle reden, trotzdem fehle es an Geschäftsmodellen. Im Wintertourismus ortet Baumgartner hier vor allem eine Lücke bei den niedrig gelegenen Skigebieten. „Hier gibt es noch keine Businessmodelle, die Alternativen darstellen. Das wäre höchst an der Zeit sich ernsthaft Gedanken zu machen.“ Für tiefer gelegene Gebiete gehe es schlussendlich um nichts weniger als das wirtschaftliche Überleben, warnt der Tourismus-Experte.