Am Montag wurde ein neues Geschäft von „frauenanderskompetent“ in Salzburg-Schallmoos eröffnet. Es trägt den klingenden Namen FunkelNagl. Dort werden alte, hergerichtete Möbel verkauft.
„frauenanderskompetent“ als Motivation
Frauen, die mehr als ein Jahr arbeitslos waren und die zuvor nie mit Handwerk zu tun hatten, reparieren und restaurieren diese Möbel, erklärt Susanne Erhart, die Betriebsleiterin von „frauenanderskompetent“: „Die Idee dahinter ist, alte Dinge, die vermeintlich unbrauchbar sind, mit ein paar Handgriffen so aufzumöbeln, dass Menschen sagen, ja das möchte ich haben, das ist großartig.“
Diese Einstellung möchte Susanne Erhart auf die Frauen umlegen: „Ein paar Schritte, die gut begleitet sind, ein paar Handgriffe an sich selber – damit man sich entwickelt zu jemandem, der sagt ja, ich bin im Arbeitsmarkt wieder gewünscht, ich kann etwas.“
Einstiegshilfe auch für Langzeitarbeitslose
Vor allem ältere Frauen finden oft schwer einen Arbeitsplatz. Dafür gibt es unterschiedliche Gründe. Umso länger man arbeitslos ist, desto schwieriger ist es, wieder in den Arbeitsmarkt hineinzufinden, sagt Ernestine Harrer, Geschäftsführerin von „anderskompetent“: „Einerseits fragen sich die Firmen, warum ist der Mensch so lange arbeitslos. Auf der anderen Seite verlieren die Frauen den Mut und den Glauben an sich selbst. Hier können sie nicht nur theoretisch in Beratungsgesprächen, sondern auch ganz praktisch erfahren, ‚Ich kann etwas!‘“
Drei von vier Frauen werden erfolgreich vermittelt
Über die Coronavirus-Joboffensive des AMS bekam „frauenanderskompetent“ zehn neue Plätze dazu. Insgesamt können nun 30 arbeitslose Frauen Vollzeit betreut werden. In Zeiten von Fach- und Arbeitskräftemangel sei das wichtig, sagt Arbeitsminister Martin Kocher: „Deshalb braucht es solche Projekte, wo Menschen, die lange arbeitslos waren, die besondere Vermittlungsherausforderungen haben, unterstützt werden, um wieder Fuß zu fassen und dann am Arbeitsmarkt nach einer gewissen Zeit wieder voll einsteigen zu können.“
Der Personalmangel zieht sich derzeit durch alle Branchen, gleichzeitig herrscht aber Vollbeschäftigung. Jacqueline Beyer, Geschäftsführerin des AMS Salzburg besteht auf das Projekt: „Wir haben 105 Prozent Steigerung der offenen Stellen. Und wenn in dieser guten Lage jemand keinen Job findet, dann brauchen wir dringend Stabilisierung. Das schaffen wir mit diesen Projekten sehr, sehr gut.“ Die Vermittlungsquote von „frauenanderskompetent“ liegt derzeit bei 70 Prozent.