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Wirtschaft

Neues Kleinkraftwerk im Almkanal

Mitten in der Stadt Salzburg wird ab September ein Kleinkraftwerk im Almkanal gebaut. Eine Energiegemeinschaft will so Autonomie beim Strom erreichen. Gesucht werden Investoren, die den Bau mitfinanzieren. Sie sollen für 30 Jahre mit stabilen Stromkosten rechnen können.

Gemeinsam gegen ständig steigende Strompreise. So lässt sich die Idee hinter Energiegemeinschaften erklären, die seit 2021 rechtlich möglich sind. Eine so genannte Wasserschnecke soll auf Höhe Leopoldskronstraße/Ecke Sinnhubstraße entstehen. Die Pläne und Genehmigungen dafür liegen seit Jahren in einer Schublade, der Verein Ökostrombörse nimmt das Projekt jetzt in die Hand. Baubeginn soll im Herbst sein, sagt Elektroingenieur Sepp Pichler.

Plan für Kleinkraftwerk im Almkanal
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„Der Eingriff im Gebiet ist minimal. Erstens ist der Kanal seit 1.000 Jahren in Betrieb. Vor 60 Jahren wurde dann an dieser Stelle ein Kraftwerk aufgelassen. Somit plätschert das Wasser derzeit weitgehend ungenutzt den Kanal herunter – und das wollen wir wieder aktiv nutzen“, erklärt Pichler.

Rechtliche Grundlage erst 2021 geschaffen

Erst im Jahr 2021 wurde die rechtliche Grundlage für Energiegemeinschaften geschaffen. Menschen dürfen sich zusammenschließen, und selbst-erzeugten Strom – durch Wind, Wasser oder Photovoltaik – gemeinsam verbrauchen.

Wer ins Projekt Sinnhub – so nennt sich das Kleinwasserkraftwerk am Almkanal – investieren will, zahlt einmalig 4.000 Euro und erhalte dann Strom, der nicht den Preisschwankungen des Marktes unterliege, erklärt Erik Schnaitl von der Ökostrombörse in Salzburg.

„Suchen noch Investoren“

„Wir sind noch auf der Suche nach Menschen, die Bezugsberechtigte werden wollen. Derzeit haben wir schon 45 bis 50 Teilnehmer, suchen insgesamt aber rund 200 Interessenten. Da gibt es also noch Potenzial. Ab September wird gebaut, dann wird die Alm ‚abgedreht‘. Dann müssen die Fundamente betoniert werden und ab Jänner oder Februar soll dann Strom geliefert werde“, sagt Schnaitl.

Völlig autark sind die Haushalte zwar auch dann nicht, aber gut die Hälfte des Energiebedarfs werde künftig durch Wasserkraft gedeckt, verspricht die Ökostrombörse.

Kleinkraftwerk im Almkanal

Mitten in der Stadt Salzburg wird ab September ein Kleinkraftwerk im Almkanal gebaut. Eine Energiegemeinschaft will damit so Autonomie beim Strom erreichen.