Lokalaugenschein in Leogang (Pinzgau). Seit Herbst beheizt ein moderner Kachelofen das 40 Quadratmeter große Wohnzimmer einer Familie – samt technischer Finessen. Der Ofen ergänzt die Gasheizung und gibt Sicherheit in unsicheren Zeiten. Dazu erhoffen sich viele eine Kostenersparnis, erzählt der Leoganger Daniel Schwabl: „Es ist sicher auf der einen Seite eine Frage der Kosten für Energie gewesen. Wir heizen diesen Raum jetzt nur noch mit dem Kachelofen. Es ist super. In der Früh heizt man ein, und es ist den ganzen Tag warm in der Übergangszeit.“
Ähnlich sehen das auch andere. Deshalb haben Salzburgs Hafner und Ofensetzer seit zwei Jahren um bis zu zwanzig Prozent mehr Aufträge, wie Innungsmeister Gerhart Eder schildert: „Bei der Keramik wird eigentlich alles erst auf Bestellung gemacht. Da liegt nichts auf Lager. Es wird auf Kommission gemacht. Das beansprucht halt eine gewissen Zeit. Wir sind jetzt bei zwei Monaten, wenn es ganz gut geht.“
Furcht vor „Blackout“ in der Bevölkerung
Wie den Handwerkern in vielen anderen Branchen machen den Hafnern ebenfalls zahlreiche Engpässe bei Lieferungen das Leben schwer. Auf gute Kacheln müssen manche Kunden besonders lange warten. Die Hersteller können die gestiegene Nachfrage nicht so rasch bedienen, so Innungsmeister Eder: „Es gibt große Nachfrage für Küchenherde. Die Menschen fürchten sich vor einem Blackout bei der Elektrizität. Da werden wir oft angesprochen.“
Sechs Monate Wartezeit keine Seltenheit
Wartezeiten von bis zu sechs Monaten sind keine Seltenheit. Das das dürfte sich auch nicht so schnell ändern, heißt es bei den Hafnern.