In der Landeshauptstadt hat sich Mittwochvormittag die Initiative Nahverkehr Salzburg (NASA) vorgestellt, die gegen den Bau einer unterirdischen Regionalstadtbahn ist. Sie fordert für den Zentralraum ein dichtes Schienennetz an der Erdoberfläche. Vorbilder seien Karlsruhe und Nizza, heißt es.
ORF
ORF
Politik

Neue Debatte eröffnet: Regionalbahn oberirdisch?

In der Landeshauptstadt hat sich Mittwoch die „Initiative Nahverkehr Salzburg“ (NASA) vorgestellt. Sie fordert neben den Plänen für die unterirdische Regionalstadtbahn die Prüfung eines Schienensystems an der Oberfläche. Verkehrslandesrat Stefan Schnöll (ÖVP) sagt dazu, diese Vorschläge seien nicht neu und schon ausgeschieden.

NASA ist ein Zusammenschluss von Aktion „Bürger für Bürger“, „Aktion lebenswerter Flachgau“, Naturschutzbund, Initiative fairkehr und des „Vereins zur Förderung der Regionalstadtbahn“. Alle sind mit dem unterirdischen S-Link nicht zufrieden, der nun geplant wird.

Dichtes oberirdisches Netz gefordert

Die Initiative fordert Nahverkehrszüge, die kleiner als S-Bahnen und größer als Straßenbahnen sind. Mehrere Routen sollen in die Landeshauptstadt führen – auch vom staugeplagten Flachgau, sagt Wilfried Rogler: „Vorteil für die Fahrgäste ist die Erreichbarkeit. Wenn die Eugendorfer schnell in die Bahn einsteigen könnten und in wenigen Minuten in der Stadt sind, ebenso die Mattseer.“

Langer Forderungskatalog

Bei NASA heißt es, die oberirdischen Bahnen seien schneller umsetzbar, günstiger im Bau und „ökologischer“. Von der Politik wird nun verlangt, dass diese Ideen ebenso detailliert ausgearbeitet werden wie die schon ziemlich fixen Pläne zum S-Link. Ein Experte von der Technischen Uni Wien solle beide Modelle gegenüberstellen und bewerten. Außerdem verlangt die Initiative „mehr Transparenz“ beim geplanten S-Link. Bisher sei alles hinter verschlossenen Türen entschieden worden, heißt es bei NASA.

Landesrat: „Diese Vorschläge schon ausgeschieden“

Der für den Verkehr zuständige Landesrat Stefan Schnöll (ÖVP) betont, diese nun als neu vorgestellte Variante sei schon geprüft worden: „Sie ist wie viele andere auch ausgeschieden. Es gibt hunderte Gründe, warum sie ausgeschieden ist. Das hat nichts mit der persönlichen Befindlichkeit eines Politikers zu tun, sondern unabhängige Experten haben diese Variante ausgeschieden. Es wurden 14 Varianten geprüft, sechs davon waren oberirdisch. Die sind leider ausgeschieden. Es ist alles transparent und einzusehen. Das werden wir zur Verfügung stellen.“

Sei sei sehr leicht, sich hinzustellen, und alles in Frage zu stellen, was bisher schon genau geprüft worden sei, so Landesrat Schnöll.

S-Link: „Oberirdisch zu lange Fahrzeiten“

Geschäftsführer der S-Link-Projektgesellschaft, Stefan Knittel, erklärte auf APA-Anfrage, dass sechs von ursprünglich 14 geprüften Trassenvarianten durch die Stadt einen oberirdischen Verlauf hatten. Eine davon sei mit drei unterirdischen Varianten vertiefend geprüft worden. Jene Trassen, die teilweise oder gänzlich an der Oberfläche gelaufen wären, hätten bei Fahrzeit, Kapazitätsreserven, Verkehrssicherheit und Fahrplanstabilität aber gravierende Nachteile aufgewiesen.