Stadtansicht von Bischofshofen im Pongau im Frühling
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Wirtschaft

B’hofen will so bauen, dass kein Auto nötig ist

In Bischofshofen (Pongau) sind in den vergangenen Jahren 400 neue Wohnungen errichtet worden – 300 davon im Zentrum. Der Stadtgemeinde sei es wichtig, dass das Zentrum für die Bürger auf kurzem Weg auch ohne Auto erreichbar sei, sagt der Bürgermeister.

10.500 Einwohner hat die Stadt Bischofshofen. Obwohl die Einwohnerzahl in den vergangenen Jahren gleich geblieben ist, wurde viel gebaut. Rund 400 neue Wohnungen entstanden – 300 davon im Zentrum. Eines der markantestesten Projekte wurde in der Bahnhofsstraße umgesetzt. Dort wurden ein Stadthotel, ein neuer Kindergarten sowie über 100 neue Wohnungen errichtet.

„Es passiert bei uns eigentlich alles mit Abbruch von alter Bausubstanz und einem Erneuerungsbau“, sagt Bürgermeister Hansjörg Obinger (SPÖ). „Es hat in den vergangenen Jahren keine einzige Neuwidmung gegeben, sondern die Entwicklung funktioniert aus sich heraus. Wir wollen vor allem auch einen aktiven Ortskern haben, damit das Zentrum lebt.“ Dabei realisierten unterschiedliche Bauträger die Projekte.

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Neu gebaute Wohnsiedlung in Bischofshofen im Pongau im Frühling
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Neu gebaute Wohnsiedlung der GSWB in Bischofshofen
Bischofshofen im Pongau im Frühling
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Kurz Wege ins Stadtzentrum seien der Gemeinde wichtig, betont der Bürgermeister
Neubauten beim Bahnhof von Bischofshofen
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Die Neubauten der letzten Jahre seien ausschließlich anstelle alter Gebäude entstanden, so der Stadtchef

GSWB-Projekt an Stelle ehemaliger ÖBB-Wohnungen

So errichtete am Gelände der ehemaligen ÖBB-Personalhäuser in der Salzburger Straße die gemeinnützige Wohnbaugesellschaft GSWB 111 neue Wohnungen. Mehr als die Hälfte davon seien Mietwohnungen, sagt GSWB-Prokurist Christian Lechner: „Der Bauplatz ist sehr prominent. Das war für uns wirklich eine einmalige Chance: Dadurch, dass die ÖBB das dort zum Verkauf angeboten haben und die Gemeinde – was sehr wichtig war – dort eine Vorbehaltsfläche für förderbaren Wohnbau draufgelegt hat, war es für uns möglich, das zu erwerben und in der Folge einen kostengünstigen Wohnraum zu schaffen.“

In die Neubauten zieht auch ein öffentlicher Kindergarten ein. Mehr als 1.000 Quadratmter stehen für vier Gruppen zur Verfügung.

Ziel: „Auch ohne Auto sein Auslangen finden“

Bei der Ortsplanung sei auf kurze Wege geachtet worden, betont Bürgermeister Obinger: „Es ist eine große Zielsetzung von uns, dass es nicht nur im urbanen Bereich gelingt, dass man ohne motorisierten Verkehr leben kann. Sondern der Anspruch für uns als kleines regionales Zentrum ist, dass wir unseren Ortskern so gestalten und aufbauen, dass man auch ohne Auto sein Auslangen finden kann.“

Bischofshofen: Neubauten mit kurzen Wegen ins Zentrum

Damit sich die Bauvorhaben, wie hier die Erweiterung der Mittelschule, nicht gegenseitig behindern, war genaue Planung notwendig: „Einerseits geht es um die Koordinierung der gemeindeeigenen Projekte“, sagt Stadtbaudirektor Heinz Neumayer. „Andererseits geht es um die Koordinierung mit den Projekten der Privatwirtschaft – und hier vor allem um die Abwicklung der Baustellen.“ Insgesamt investierte die Stadtgemeinde Bischofshofen in den vergangenen Jahren mehr als 30 Millionen Euro in Bauprojekte.