Gedankenlosigkeit, Träumerei, Unachtsamkeit, Unkenntnis des Rechtsfahrgebotes oder Provokation – Salzburger Polizisten ärgern sich immer öfter über die Dauerlinksfahrer. Das beobachtet Werner Baier, Leiter der Autobahnpolizei Anif (Flachgau), die für die Westautobahn (A1) und Teile der Tauernautobahn (A10) in Salzburg zuständig ist.
„Auf Autobahnen in Österreich gilt das Rechtsfahrgebot – ich muss den rechten Fahrstreifen benützen“, so Baier. „Wir bemerken, dass diese Unart zunimmt, dass die Autofahrer, wenn sie sich in der Mitte befinden oder auf der dritten Spur ganz links außen, einfach nicht mehr auf die rechte Spur zurückfinden wollen.“
Aggressionen und gefährliche Manöver als Folge
Dichtes Auffahren, Hupen, Lichtzeichen, auch wildes Gestikulieren, andere Aggressionen und sogar Schlägereien können die Folgen von Dauerlinksfahren sein. Immer öfter werde kilometerlanges Nachfahren auch bei langsamen Pkw-Lenkern beobachtet, sagt der Autobahnpolizei-Mann.
„Für den, der hinten nachfährt, ist das ärgerlich“, sagt Baier. „Und die Reaktion, die dann folgt, ist richtig gefährlich: Man beginnt zu drängeln, man beginnt rechts zu überholen. Da macht man sich strafbar – und das Gefahrenpotenzial steigt auch erheblich. Das Linksfahren wird als provokant empfunden. Solche Situationen können auch die Handgreiflichkeiten führen – beide Kontrahenten kommen irgendwann auf einem Parkplatz zum Stehen und dann wird richtig gematcht. Wir haben in der letzten Zeit Vorfälle gehabt, wo es dann zu Streitereien gekommen ist, teilweise zu Körperverletzungen. Da wird schon heftig gerangelt.“
Polizei will mehr darauf achten
Die Salzburger Polizei wird deshalb stärker auf notorische Linksfahrer achten und auch strafen: mit 20 Euro im Organmandat oder Anzeigen.