Die Gruppe verwendete Sauerstoffgeräte und erreichte den Everestgipfel – genau auf der Grenze zwischen Nepal und China – von der nepalesischen Seite. Diese Normalroute führt vom Basislager über Khumbu-Eisbruch, Tal des Schweigens (Western Cwm), Südsattel (South Col) und Südostgrat. Sie stiegen dann nach ihrer Gipfelstunde bei bestem Wetter in eines der Hochlager ab, um die Nacht auf Samstag dort zu verbringen.
In der Folge geht es rasch hinunter ins Basislager und zurück in die Hauptstadt Kathmandu. Die Salzburger Höhenmedizinerin, Sportärztin und Extrembergsteigerin Anita Maruna aus Radstadt (Pongau) betreut die Expedition. Teamchef Hauer ist zu Hause in seinem zweiten Brotberuf als Flugretter, Polizei-Bergführer und Navigator tätig – im Team des Polizeihubschraubers der Flugeinsatzstelle auf dem Salzburg Airport.
27 Sherpas als professionelle Betreuer
Organisator dieser Everest-Tour ist einmal mehr der Tiroler Unternehmer und Alpinist Lukas Furtenbach aus Innsbruck. Die Gruppe wurde und wird von insgesamt 27 äußerst bergerfahrenen Einheimischen aus dem kleinen Volk der Sherpas logistisch unterstützt. Mit dem Team feierte Freitag auch ein neuer Rekordmann seinen Gipfelerfolg. Der gut trainierte Routinier ist nunmehr der älteste Brite, der jemals auf dem Mount Everest stand.
Nur 16 Tage nach Ankunft im Land auf dem Gipfel
Der Tiroler Expeditionsunternehmer Furtenbach, der Salzburger Bergführer Hauer und seine drei Kollegen organisierten diese Tour als so genannte „Flash Expedition“. Nur 16 Tage nach Ankunft in der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu und dem anschließenden Hubschrauberflug ins 5.364 Meter hoch gelegene Basislager standen die Teilnehmer am Freitag ganz oben. Früher waren solche Fristen unmöglich – wegen des Anmarsches und der Höhenanpassung, die unter klassischen Bedingungen für die meisten Bergsteiger auf dem Everest mindestens vier Wochen dauert. Wer sich nicht daran hält, riskiert raschen Tod durch Hirn- und Lungenödeme, Herzversagen oder Schlaganfall.
Anpassung: Extreme Seehöhen zu Hause simulieren
Bei „Flash“-Touren läuft die Vorbereitung völlig anders: Zahlende Teilnehmer akklimatisieren sich schon über Monate im Vorfeld zu Hause – in speziellen Schlafzelten mit reduziertem Sauerstoff-Anteil der Luft, mit denen beim Schlafen große bis extreme Seehöhen simuliert werden können. Dadurch ersparen sich Kunden der Veranstalter wochenlange Akklimatisationsphasen im Himalaya, bevor sie ganz hinauf kommen könn(t)en.
In den Tagen vor dem aktuellen Gipfelgang am Freitag prüften die Gruppenteilnehmer von Rupert Hauer – der aus Mauterndorf (Lungau) stammt – noch ihre körperliche und geistige Fitness bei einer Gemeinschaftstour auf den 6.461 Meter hohen Mera Peak. Dieser Riese steht als Nachbar bzw. kleinerer Bruder von Everest, Lhotse und Cho Oyu ebenfalls im Khumbu-Himalaya von Nepal.