Salzburger Landesregierung Chiemseehof
ORF.at/Georg Hummer
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Coronavirus

CoV-Gipfel: Infrastruktur für Ernstfall im Herbst

Die meisten Experten rechnen im Herbst mit neuen CoV-Varianten. Wie sich diese auswirken könnten, ist noch unklar. Das Land Salzburg will ausreichend Personal und Infrastruktur für den Ernstfall bereithalten.

Die gesamte Landesregierung ist erschienen, die Führung von Landeskliniken und Rotem Kreuz, Vertreter der Ärzteschaft, die Spitze des Bundesheeres und dazu passend: Ein Heer an Beamten. Sie haben alle eines gemeinsam – keiner weiß, was nach dem Sommer passieren wird. Neue CoV-Varianten wird es geben – die können aber brandgefährlich oder völlig harmlos sein, heißt es von Experten.

Quarantäne-Quartiere in Bereitschaft

Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) kündigt deshalb an, alles was benötigt werden könnte in Bereitschaft zu halten: Von Teststraßen über Impfstellen bis hin zu Quarantäne-Quartieren. All das soll im Bedarfsfall schnell zur Verfügung stehen.

Dafür will Haslauer das nötige Personal und die Infrastruktur wie zum Beispiel Räumlichkeiten auf Abruf halten: „Es ist ja vieles vorhanden – die Strukturen sind da. Natürlich bedarf es dann wieder Personalrekrutierung, auch dass kann vorbereitet werden. Natürlich bedarf es der Einhaltung rechtlicher Rahmenbedingungen – wie zum Beispiel ausschreibungsrechtlicher Grundlagen. Da muss man jetzt einfach die Zeit nutzen, weil wenn es soweit ist, kann ich nicht mehr ausschreiben, da ist es schon vorbei.“

Andere Länder unter Beobachtung

Funktionieren dürfte der Plan dann, wenn es eine gewisse Vorwarnung vor einer neuen Welle gibt – und die erhoffen sich Experten aus der Beobachtung anderer Länder, sagt der Tiroler Gesundheitsökonom Herwig Östermann – er ist unter anderem Mitglied in der Österreichischen Ampelkommission: „Das ist mehr oder weniger die internationale Entwicklung momentan mit einem gewissen zeitlichen Nachhang. Das sind manchmal zwei Monate, manchmal ein bisschen länger, manchmal ein bisschen kürzer, wonach man letztlich Folgerungen für die Entwicklung in Österreich ziehen kann.“

Hoppe: „Ausgangssituation besser als im Vorjahr“

Die Ausgangssituation im heurigen Herbst könnte jedenfalls etwas besser sein, als im Vorjahr, erwartet die Corona-Expertin Uta Hoppe von den Landeskliniken. Der Grund: Die hohe Zahl an Geimpften und Genesenen: "Wir gehen schon davon aus das wir einen Restschutz haben. Die sogenannte T-Zellen-Immunisierung schützt wahrscheinlich auch vor weiteren CoV-Varianten. Man kennt das von der Grippe, dass wir hier auch jedes Jahr infiziert sein können – mit unterschiedlichem Schweregrad. So wird es dann irgendwann wahrscheinlich auch für Corona sein.

Aufschlüsse über den weiteren Verlauf der Pandemie erhoffen sich Experten aus internationalen Vergleichen: Die bisherigen Wellen waren oft schon wochenlang absehbar bevor sie Mitteleuropa erreicht haben. Der nächste Corona-Gipfel des Landes ist Mitte Juni geplant.