Seit in Tamsweg (Lungau) der Personal-Engpass auf der Gynäkologie wieder aktuell ist und auch in Schwarzach (Pongau) der Primar und drei Ärztinnen gekündigt haben steigt auch in anderen Häusern die Nervosität. Die Spitalsleitungen wollen ihren Ärztinnen und Ärzten entgegenkommen, um sie zu halten. Die Tendenz, eine Ordination zu gründen, ist bei Gynäkologen und Gynäkologinnen stärker als in anderen Fächern.

In Salzburg gibt es 95 niedergelassene Ärzte in Ordinationen, sagt die Sprecherin der niedergelassenen Gynäkologen, Gunda Schulz-Greinwald: „Es ist die Aufgabe, von den Führungen der Spitäler, durch Wertschätzung die Kollegen zu binden. Nicht durch Druck. Nicht durch immer weniger Personal. Das geht über kurz oder lang nicht gut“.
Nur eine einzige Bewerberin
Nur eine einzige Ärztin, die eine Ordination führt, hat sich gemeldet, um in der Geburtshilfeabteilung Tamsweg auszuhelfen. Bei Geburten kann aus einem Routine-Ablauf auch eine Extremsituation werden, in der Fachärzte dann Routine und Selbstvertrauen brauchen, sagt die Gynäkologin Michaela Boeckl aus Salzburg: „Wenn man aus der Praxis nach Tamsweg ins Krankenhaus gehen sollte, ist es nicht einfach. Man ist ja von vielen Dingen im Krankenhaus in der Praxis weit entfernt. Gerade was die Geburtshilfe betrifft, kann man diese Verantwortung nicht übernehmen“.
Mediziner entscheiden sich für Wahlarztpraxen
Früher waren Kassenstellen für Gynäkologen nicht zu bekommen, seit etwa 15 Jahren ist es anders, zunehmend entscheiden sich die MedizinerInnen für Wahlarztpraxen. Die Geburtshilfe sei jedenfalls ein Hochrisiko-Geschäft geworden, sagen Mediziner. Entscheidung müssen oft allein getragen werden. Wenn eine Abteilung nicht perfekt geführt ist, gibt es sofort Klagen.
Kostendruck auf den Geburtenstationen
Die Gynäkoligiestationen in den Krankenhäusern des Bundeslandes finden kaum Personal