Stuhlfelden im Oberpinzgau ist eine ruhige, naturnahe Tourismusgemeinde. Der Widerstand gegen einen neuen Mast ist hier besonders groß. Bürgerinnen und Bürger und auch Gemeindepolitiker wollen keinen Mast in der Nähe des Ortszentrums.
Netzbetreiber sucht bisher vergeblich nach Standort
Wo neue Standorte vorgesehen sind, entsteht oft Widerstand. Das war bei der Starkstromleitung im Bundesland so – und es ist auch bei Handymasten nicht anders. Protest gibt es vor allem gegen die neue, leistungsfähigere 5G-Technologie.
Der Netzbetreiber hat in Stuhlfelden noch keinen Standort gefunden. Widerstand sei selbstverständlich, sagt Sonja Ottenbacher, Bürgermeisterin in Stuhlfelden (ÖVP): „Keine Gemeinde möchte einen Mast mitten im Ortsgebiet oder auch in der Nähe des Ortsgebietes. Wir haben natürlich auch Bedenken wegen des Ortsbildschutzes und es gibt gesundheitliche Bedenken.“
Mittlerweile gibt es Überlegungen, den Mast auf einem privaten Grundstück eines Bauern zu errichten. Der Standort wäre weiter vom Ortszentrum entfernt. Das bedeutet, dass die Gemeinde dann nichts mehr dagegen unternehmen kann.

Netzbetreiber: Mast ist „kritische Infrastruktur“
Der Netzbetreiber teilt in einer schriftlichen Stellungnahme mit, es handle sich um kritische Infrastruktur und es gebe einen gesetzlichen Versorgungsauftrag. Ohne den Mast würde die Qualität des Homeschooling, des Homeoffice und auch die Erreichbarkeit der Firmen leiden, argumentieren die Betreiber.
Stuhlfelden kämpft gegen Handymast
Gemeinde kämpft rechtlich gegen Handymast
Die Gemeinde Stuhlfelden will das nicht so einfach hinnehmen. Es folgen jetzt weitere Anträge und Gutachten. Der Netzbetreiber verweist auf die stark steigende Datennutzung vor allem seit der Pandemie. Die Gemeinde schöpft ihre rechtlichen Möglichkeiten aus. Warum sich der Pinzgauer Ort mit allen Mitteln wehrt, erklärt Amtsleiter Josef Voithofer: „Wahrscheinlich hat es damit zu tun, dass wir nur einen milden Tourismus haben. Wir legen sehr viel Wert auf unser Ortsbild und unseren dörflichen Charakter, wir haben keine große Industrie oder große Betriebe. Dadurch glaube ich, dass die Leute sehr sensibel sind.“