Politik

Ukrainische Schüler: Kapazitätsgrenze in Sicht

Im vergangenen Monat ist die Zahl der ukrainischen Flüchtlingskinder an Salzburger Schulen auf rund 500 gestiegen. Österreichweit sind es mehr als 9.000 Kinder und Jugendliche. Derzeit sei das noch gut zu bewältigen, heißt es von den Behörden. Die Lehrergewerkschaft stellt aber die Frage: Wie lange noch?

Der oberste Lehrervertreter Österreichs ist Paul Kimberger. Er zeichnet ein eher düsteres Bild. Wenn die Zahl der schulpflichtigen Ukraine-Flüchtlinge weiter so schnell und stark steige, sei der Plafond des Machbaren bald erreicht.

Lehrermangel immer gravierender

Der Personalmangel an Schulen mache schon jetzt viel Organisationstalent nötig und sei eigentlich kaum noch zu bewältigen, sagt Salzburgs führender Pflichtschullehrervertreter Anton Polivka: „Wir können Stellen nicht mehr nachbesetzen. Jedes Kind, das dazu kommt, verschärft natürlich den Lehrermangel. Es ist eine ständige Überforderung schon jetzt, obwohl wir natürlich alle helfen wollen."

Mehr als 70 Zusatzkräfte eingestellt

Der Lehrermangel sei ein großes Problem, bestätigt auch Bildungslandesrätin Daniela Gutschi (ÖVP): „Wir haben Studierende angestellt, und insgesamt sind es schon jetzt mehr als 70 zusätzliche Lehrkräfte.“ Derzeit besuchen mehr als 500 ukrainische Kinder die Salzburger Schulen – die meisten sind an Volks- und Mittelschulen. An den AHS gebe es ca. hundert Vertriebene. Für weitere sei nun kein Platz mehr, sagt die Landesrätin.

Im Herbst könnten neue Klassen geschaffen werden – nun sei das schwierig – mitten im Schuljahr. Viele Frauen und Männer in Lehrberufen würden sich weiter sehr stark engagieren, lobt die Politikerin.