Beim Histo-Cup mit historischen Rennautos ist das Fahrerlager auf dem Salzburgring an diesem Wochenende wieder für Besucher geöffnet. Duelle Rad an Rad, schnelle Kurven, Benzingeruch und offene Motorhauben erwarten die Fans. Die Mischung macht den Histo-Cup seit 25 Jahren zu einer der beliebtesten Rennserien Europas.
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Chronik

Salzburgring: Histo-Cup-Rennen wieder zu laut

Nach dem Histo-Cup-Rennen auf dem Salzburgring im Flachgau haben sich wieder Anrainer beim Land Salzburg wegen Lärmbelästigung beschwert. Die Grünen fordern vom Betreiber ein Konzept zur Lärmreduktion. Der Beirat der Anrainer spricht von schwarzen Schafen bei privaten Fahrten.

60 Meter von der Rennstrecke entfernt positionierte das Land eine Lärmmessstation und zeichnet die Lärmbelastung am Salzburgring auf. Die Daten zeigen, dass der Ring zum Großteil mit Auto-Testtagen gebucht ist. An Testtagen wird demnach tagsüber ein Mittelwert von 66 Dezibel verzeichnet – das entspricht der Lautstärke eines Rasenmähers. Renn-Wochenenden mit historischen Fahrzeugen zählen hingegen zu den lauten Tagen. Im vergangenen Jahr wurden beim Histo-Cup-Rennen Spitzen von 102 Dezibel gemessen.

102 Dezibel – so laut wie eine Kreissäge

Das ist so laut wie eine Kreissäge. „Belastend, unnötiger Lärm, wir leiden darunter“ – schreiben Anrainer jetzt nach dem Renn-Wochenende in einem Mail an das Büro von LHstv. Heinrich Schellhorn (Grüne): „Dass ist auch der Anlass, warum die Geschäftsführung des Salzburgrings einen Maßnahmenkatalog vorlegen muss, damit ich auch guten Gewissens den Vertrag verlängern kann. Ohne ein fundiertes Konzept zur Lärmreduktion werde ich die Vertragsverlängerung nicht unterschreiben.“

Betreiber: „Lärmreduktionskonzept bereits in Arbeit“

Der Betreiber des Salzburgrings zeigt sich irritiert. Bereits seit 2018 wird laufend an einem Konzept zur Lärmreduktion gearbeitet. Im vergangenen Sommer habe man dieses bereits Landesrat Schellhorn vorgelegt. Schon jetzt fänden keine Testtage mehr an Wochenenden statt und man habe bei für die Autos Lärmobergrenzen eingeführt, sagt Geschäftsführer Ernst Penninger.

Penninger ist auch offen zu hinterfragen, ob ein Renn-Wochenende mit historischen Fahrzeugen in puncto Lärmbelastung und Abgasen noch zeitgemäß ist. Laut Anrainerbeirat würden vor allem private Ausfahrten privater Vereine die höchste Belastung bringen.

Anrainer-Beirat: „Wollen nicht den Ring umbringen“

Dazu meldet sich nun auch der 2015 von der Landesumweltanwaltschaft initiierte Anrainerbeirat zu Wort. Dessen Sprecher Norbert Schlager betont, man sei nicht gegen Rennen wie den Histo-Cup, sondern vor allem gegen Testfahrten mit privaten Pkw. Deren Auspuffanlagen seien schaltbar und würden auf dem Salzburg-Ring unzulässigen Lärm:

„Es geht überhaupt nicht darum, die Rennstrecke umzubringen. Es geht um Publikumsfahrten zwischen den Rennen. Leider sind die teilweise lauter als die Rennen. Dagegen kämpft der Anrainerbeirat. Es gibt eben schwarze Schafe. Und wir wollen, dass die herausgefiltert und ausgeschlossen werden.“