Einstreu-WC für Stadt Salzburg
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Chronik

Mehr öffentliche WCs durch Klos mit Einstreu

In der Stadt Salzburg soll es demnächst mehr öffentliche Toiletten geben und diese sollen auch noch umweltfreundlich sein. Geplant sind mobile Baustellen-WCs aus Holz. Das Besondere dabei ist, die Fäkalien landen in den Öko-Klos nicht in einer chemischen Brühe sondern in einer Einstreu aus Holz.

Vor allem für Plätze mit vielen Besuchern, an denen es bisher noch keine Toiletten gegeben hat, sind die mobilen Öko-WCs gedacht. In einem Gewerbegebiet am Rande von Wels (OÖ) werden die umweltfreundlichen Bedürfnisboxen für die Stadt Salzburg vorbereitet. Sie sind 100 Prozent biologisch: hier wird nach dem Klogang nicht runtergespült, sondern Streu nachgekippt.

„Streu verhindert Geruchsbelästigung“

Zu einem unangenehmen Geruch soll es dadurch nicht kommen. „Der große Faktor, warum es nicht riecht, besteht aus mehreren Teilen: Flüssiges und festes Material werden im Fass getrennt. Dazu kommt eine Einstreu hinein, die austrocknet und einen Luftschutz erzeugt“, schildert Philipp Wildberger, Verkaufsleiter der Firma Öklo.

Prinzip ähnelt Katzenklo

Das Prinzip funktioniert ähnlich wie im Katzenklo oder Kaninchenkäfig: die Streu bindet zumindest bis zur nächsten Entleerung Material und Geruch. Bis zu 200 Toilettengänge fassen die Behälter. In der Landeshauptstadt sollen die mobilen WCs künftig ein Mal pro Tag entleert werden.

Aus Losung wird Kompost

Die vollen Fässer mit dem Material werden gesammelt und bei speziellen Entsorgungsfirmen zu Kompost verarbeitet. So landet die Losung der Menschen wieder im Kreislauf der Natur und das ganz ohne Chemikalien.

Einstreu-WC für Stadt Salzburg
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An zehn Standorten werden die Öko-Klos über den Sommer aufgestellt

Öko-WCs vor allem für den Sommer

Geplant sind die biologischen Klos vor allem in der warmen Jahreszeit an stark frequentierten Orten, an denen es bisher keine öffentlichen Toiletten gibt. Standorte sind Salzachböschungen oder Kinderspielplätze. „Wir brauchen gute und saubere WCs und wir sind im Westen Österreich jetzt die erste Stadt, die damit beginnt“, sagt Baustadträtin Martina Berthold (Bürgerliste).

Zehn Öko-Klos quer durch die Stadt: Ab kommender Woche

Preisgünstig sind die Einstreu-Aborte nicht: insgesamt zahlt die Stadt pro Saison 60.000 Euro. Dafür aber spart der Magistrat teure Kanal- und Wasseranschlüsse. Zehn Standorte hat die Stadt für den Probebetrieb ausgewählt und mietet die Öko-Klos dafür vorerst für sechs Monate. Die ersten Öko-Exemplare in der Stadt Salzburg sollen nächste Woche aufgestellt werden.

Mehr öffentliche WCs durch Klos mit Einstreu