Hochwasserschutz Lammer
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Umwelt

Lammer: Hochwasserschutz abgeschlossen

Mit einem zusätzlichen Flussarm an der Mündung in die Salzach hat das Land Salzburg am Dienstag die letzte Etappe für den Hochwasserschutz an der Lammer im Tennengau abgeschlossen. Das zusätzliche Gerinne vergrößert den Flussquerschnitt und soll auch naturbelassener Lebensraum für Lebewesen sein.

Nur wenige hundert Meter von der bisherigen Mündung der Lammer in die Salzach entsteht ein zweiter Flusslauf. Das zusätzliche Bett bietet dem Fluss bei Hochwasser künftig deutlich mehr Platz. „Wir haben an dieser Stelle jetzt einen Wasserstand von 60 Zentimetern und mit dem Regen werden es am Abend 120 Zentimeter sein. Die Lammer ist ein enormer Wasserbringer und die Auswirkungen für die Stadt Salzburg sind wesentlich größer als wenn große Wassermengen aus dem Pinzgau kommen. Es braucht ein Gleichgewicht und einen Schutz für alle, die hier leben“, sagt Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP).

Durch neuen Flussarm entstehen Inseln

Gut 12.000 Kubikmeter Flussschotter wurden mit zwei Baggern und Kippern innerhalb eines Monats von der Lammer in die Salzach umgelagert. Einerseits um der Lammer mehr Platz zu geben, aber auch um Inseln zu schaffen und das Gewässer aufzuwerten. „Wir haben einen Hektar Grund gekauft und die Lammer hat hier deshalb relativ viel Platz und wir wollen die Mündung über das Nebengewässer ökologisch aufwerten. Wir wollen auch Flächen und Insel-Situationen schaffen – die Lammer soll hier die weitere Gestaltung übernehmen“, sagt Günther Huber vom Referat für Schutzwasserwirtschaft des Landes Salzburg.

Hochwasserschutz Lammer
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Lammer ist enormer Wasserzubringer

Im Juli 2019 standen hunderte Häuser und weite Landstriche unter Wasser, so wie in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder an der Lammer – das soll mit dem neuen Hochwasserschutz der Vergangenheit angehören. Neben mehr Hochwassersicherheit bringt die letzte 100.000-Euro-Investition an der Lammer-Mündung aber auch dem Naturschutz Vorteile. „Verschiedene Wassertiefen und Fließgeschwindigkeiten sind für das Ableichen von Fischen und für kleine Fische wichtig. Für starke Fische braucht man dann natürlich größere Wassertiefen. Hier ist eine Vielfalt das Um und Auf“, schildert Huber.

Gerodete Bäume als Verstecke für Amphibien

Mit den Bäumen, die auf dem ehemaligen Grundstück der Bundesforste für den neuen Lammerarm gerodet wurden, wurden Verstecke für Amphibien und Schlangen geschaffen. In wenigen Wochen soll die Natur wieder komplett übernehmen und vom menschlichen Wirken hier nichts mehr zu sehen sein.