Solarzellen einer Solarkraftanlage zwischen Rapsfeldern
dpa/Armin Weigel
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Umwelt

Kritik an großen PV-Anlagen auf der grünen Wiese

Die Landesumweltanwaltschaft begrüßt zwar die jüngsten gesetzlichen Erleichterungen beim Bau großer Photovoltaikanlagen im Bundesland, warnt dabei aber zugleich vor Flächenverschwendung und Bodenversiegelung. Sie fordert, Anlagen verstärkt auf Dächern und bereits versiegelten Flächen zu bauen.

Seit Dezember verzichtet das Land Salzburg auf umfangreiche Genehmigungsverfahren für neue Photovoltaikanlagen. Somit entscheidet künftig nur noch das Landesentwicklungsprogramm über den Bau. Dabei aber wird der Schutz kostbarer Grünflächen jedoch nur empfohlen, kritisiert Landesumweltanwältin Gishild Schaufler (LUA): „Man sollte mit den Anlagen zunächst auf die Dächer gehen, wenn das nicht möglich ist, sollte auf vorbelastete Flächen ausgewichen werden.“

LUA: Grüne Wiese soll letzte Option sein

Darunter fallen beispielsweise Parkplätze, Lagerflächen, Deponien. Erst wenn all das nicht möglich ist, sollt Grünland in Spiel kommen, sagt Schaufler. „Allerdings muss es hier Verpflichtungen geben, dass man zuerst auf die Dächer geht, weil sonst ist die Priorisierung zahnlos.“

„Auch Biodiversität muss geschützt werden“

Laut Schaufler würde Oberösterreich passendere Vorgaben für neue Photovoltaikanlagen machen und könnte als Vorbild dienen. Sie kritisiert, dass in Sachen Nachhaltigkeit derzeit immer nur auf CO2 geachtet wird. „Zur Nachhaltigkeit gehört viel mehr, da gehört auch die Bewältigung der Biodiversitätskrise dazu. Es nützt uns nichts, wenn wir das Klima retten, aber dann keine Bestäuber mehr haben oder keine Reinigung von Luft und Wasser."

Der Verlust weiterer Grünflächen, Tier- und Pflanzenarten sei lebensbedrohlich, betont die Umweltanwältin. Damit die Pflanzen- und Tierwelt nicht unter nachhaltiger Stromerzeugung leiden, müssten verstärkt Dächer und bereits versiegelte Flächen, wie etwa Parkplätze, für Solarpanele genutzt werden.