Südtiroler Siedlung in Salzburg-Liefering
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Chronik

Kompromiss für Südtiroler Siedlung: Buwog lenkt ein

Im Streit um die Zukunft für die Mieter der Südtiroler Siedlung in Salzburg-Liefering gibt es jetzt einen Kompromissvorschlag der Wohnbaugesellschaft Buwog: Die will Bestandsmietern jetzt Wohnungen zu ähnlich günstigen Bedingungen wie bisher in einem Neubau auf dem Areal anbieten.

Der Mieterschutz zeigt sich angesichts dieses Angebots vorsichtig zuversichtlich. Die Südtiroler Siedlung im Stadtteil Liefering ist knapp 80 Jahre alt. Die Wohnbaugesellschaft Buwog ist Eigentümer und will auf dem Gelände in den nächsten Jahren Großteils neu bauen.

Mieterschutzverband vertritt 50 von 70 Wohnparteien

Die Vorgangsweise der Wohnbaugesellschaft und der Umgang mit den Bewohnern der Siedlung sorgte in den vergangenen Wochen für große Aufregung. Mittlerweile vertritt der Mieterschutzverband rund 50 der insgesamt gut 70 verbliebenen Wohnparteien in der alten Siedlung. Noch vor zwei Monaten wandten sich die Mieter verzweifelt an den Mieterschutzverband. „Weil sie von der Buwog erfahren haben, dass sie Ende 2023 raus müssen. Ich habe ihnen damals gesagt, dass sie mit Sicherheit nicht alle Ende des Jahres 2023 aus ihren Wohnungen müssen, denn wir leben in einem Rechtsstaat“, schildert Walter Windischbauer vom Mieterschutzverband Salzburg.

Widerstand der Bewohner: Buwog lenkt nun ein

Laut Windischbauer hätte die Wohnbaugesellschaft aus den vielen Einzelgesprächen und aus dem Widerstand der Bewohner gelernt, die Mieter signalisierten in den vergangenen Wochen, dass sie in den Wohnungen bleiben wollen. „Die Buwog hat jetzt für die Mieter neue Angebote gemacht und die wirken auf den ersten Blick ganz interessant“, sagt Windischbauer vom Mieterschutzverband.

Neues Angebot: Ähnliche Konditionen in Neubau

Auf einer großen Grünfläche in der Siedlung soll zuerst ein neuer Wohnblock entstehen, bevor der Rest der Siedlung um- und neugebaut wird. Im neuen Wohnblock sollen die Bestandsmieter ähnlich günstige Konditionen wie bisher bekommen, kündigt die Buwog jetzt an.

Mieterschutz: „Buwog sichert Billig-Mieten zu“

Zudem informierte die Wohnbaugesellschaft, „dass die Mieten von jenen Bewohnern, die finanziell schlecht gestellt und von Empfängern der Mindestpension genau gleich bleiben wie bisher, hier kommt es zu keinen Teuerungen. Mit Mietern, die finanziell besser gestellt sind, möchte die Buwog dann einen neuen Mietzins aushandeln“, sagt Windischbauer.

Miete zwischen fünf und 8.50 Euro pro m2

Die Wohnbaugesellschaft habe ihn informiert, dass der neue Mietzins für finanziell besser gestellte Bewohner zwischen dem bisherigen Betrag von fünf Euro pro Quadratmeter und dem aktuellen Richtwertmietzins von 8,50 Euro pro Quadratmeter liegen wird.

„Bestandsmieter für Angebot prinzipiell offen“

Viele der von ihm vertretenen Mieter könnten sich für dieses Angebot prinzipiell erwärmen, sagt Windischbauer – auch wenn im Detail noch zahlreiche Punkte auszuverhandeln seien. Gespräche dazu sind in den nächsten Monaten geplant.

Kompromiss für Südtiroler Siedlung: Buwog lenkt ein