Alois Penninger
Stadt Saalfelden/Privat
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Religion

Neuer Einsiedler für Palfen gefunden

Nach monatelanger Suche haben Pfarrer und Bürgermeister von Saalfelden (Pinzgau) einen neuen Eremiten für die Einsiedelei am Palfen gefunden. Der 63-jährige Landwirt Alois Penninger aus Niederbayern wird für die Sommermonate in die Klause einziehen und Besucher empfangen.

Aus einer Reihe Bewerbungen haben der Saalfeldener Pfarrer Alois Moser und Bürgermeister Erich Rohrmoser (SPÖ) nun den neuen Einsiedler ausgewählt. Der pensionierte Landwirt Penninger aus Rottal (Bayern) werde bereits in wenigen Wochen die Eremitage am Fuß des Steinernen Meeres beziehen, teilt die Stadt Saalfelden in einer Aussendung mit.

Penninger hat seinen Bauernhof vor fünf Jahren an seinen Sohn übergeben und in der Zwischenzeit seine Begeisterung und Faszination für die Abgeschiedenheit und das Alleinsein entdeckt. In einem Email an Pfarrer Moser schreibt Penninger: „Robinson Crusoe begleitete mein ,Einschlaf-Kopfkino’ bis ins jugendliche Alter. Später faszinierte mich der Film ,Cast Away’, in dem Schauspieler Tom Hanks allein auf einer Insel strandet. Und als nachhaltigste Beschreibung des Alleinseins empfinde ich den Film ,Die Wand’, der auf dem Buchroman von Marlen Haushofer basiert.“

Felseneinsiedelei Einsiedler Eremitage – Palfen – In Saalfelden (Pinzgau) suchen die Stadtgemeinde und die Pfarrer wieder einen neuen Einsiedler für den Palfen. Der bisherige Eremit Matthias Gschwandtner zieht sich wieder in seinen privates Familienleben nach Bad Ischl (Oberösterreich) zurück.
Flugbild: Gerald Lehner
Die Einsiedelei am Palfen hoch über Saalfelden

Penninger: „Flüchte nicht vor der Welt“

Der Niederbayer interessiert sich dabei aber durchaus auch für alle aktuellen Geschehnisse in der Welt und zeigt sich betroffen über Krieg und Klimakrise. „Mit diesen Schicksalen fühle ich mich in geistiger Solidarität verbunden. Ich flüchte nicht oder laufe nicht vor etwas davon. Im Herbst meines Lebens möchte ich mich ausprobieren im Loslassen, in der Selbsterforschung und in der Selbstfürsorge.“

Es gebe zwar Freunde und Menschen, die sich auf ihn verlassen und die er jetzt möglicherweise enttäusche, was seinen Eintritt in die Einsiedlerei etwas trübe. Aber, „diese Menschen bitte ich um Verständnis für meinen Plan. Ich habe einen Platz in Gottes Plan, auf Gottes Erdboden. Gott kennt mich und ruft mich bei meinem Namen.“

Georgimesse ausnahmsweise nicht am Palfen

Alois Penninger wird am 24. April, um 9.30 Uhr, auf der Jahn-Wiese in der Bürgerau in Saalfelden an der Georgimesse teilnehmen. Die Messe findet derzeit nicht auf der Einsiedelei statt, weil am Palfen noch Steinschlaggefahr herrsche, meldet die Stadt Saalfelden.