Es war bis zu den Lockdowns ein Hotel, und es wird bald wieder ein Hotel sein, das Austria Trend an der Innsbrucker Bundesstraße. Die Besitzer wollten umbauen. Dann kam der Ukraine-Krieg. Nur die schon verkaufte Küche fehlt in dieser Flüchtlingsunterkunft.
Selbsthilfe bei Wäsche und Zimmerreinigung
Die Bewohner – die meisten sind Frauen – müssen kräftig mithelfen. Sabine Kornberger-Scheuch vom Roten Kreuz betont, das Essen werde drei Mal täglich angeliefert: „Die Menschen helfen bei allen Aufgaben mit – auch bei Essensverteilung und der Wäsche von Kleidung. Wir haben maximal Vierbettzimmer. Auch diese reinigen die Bewohner selbst.“
Dankbarkeit für grundlegenden Komfort
Rotes Kreuz und Samariterbund teilen sich die Leitung des Hauses an der Rezeption, wie Martin Gaisberger vom Samariterbund schildert: „Wir sind mit durchschnittlich drei Personen im Einsatz.“
Die neuen Bewohner sind schon für einfache Dinge dankbar – zum Beispiel ganztägig warmes Wasser im Bad, wie die ukrainische Lehrerin Oksana Kabysch erzählt: „Es ist sehr angenehm hier. Wir haben sehr gutes Essen und ein schönes Zimmer, es ist einfach fantastisch.“
Sie wolle aber schnellstmöglich in die Heimat zurück, sagt die Frau.
Sonderprogramm für schulische Betreuung
Von den 270 Flüchtlingen sind 90 schulpflichtige Kinder. Manche bemühen sich schon in der Unterkunft um ein bisschen Deutsch. Die Gemeinde Wals-Siezenheim hat aber mehr organisiert, wie Bürgermeister Joachim Maislinger (ÖVP) betont: „In der ehemaligen Mittelschule Viehausen starten wir mit zwei Klassen. Möbel haben wir noch in Reserve gehabt. Es gibt eine Volksschulklasse und eine für die Mittelschule.“
Nach Generalsanierung wieder Hotelbetrieb
Die Wiener Städtische Versicherung ist geschäftlich in der Ukraine stark verwurzelt. Zu helfen, das sei naheliegend, aber leider nicht unbefristet möglich, sagt der frühere Salzburger Stadtpolitiker Martin Panosch, Chef der Versicherung in Salzburg und Honorarkonsul der Ukraine: „Das geht mindestens bis zum Herbst oder bis Jahresende. Das Haus wird dann generalsaniert und dann wieder als Hotel zur Verfügung stehen.“
Reinhold Mayer ist Flüchtlingskoordinator des Landes Salzburg: „Natürlich ist es ein begrenzter Zeitraum. Die Masse der Menschen hier ist aber bestrebt, sich selbst zu organisieren, in private Quartiere zu gehen oder so schnell wie möglich wieder in die Heimat zurückzugehen.“
Noch rund 120 Betten sind im Austria Trend Hotel frei.