Buch Bergbauernbua
ORF
ORF
Landwirtschaft

Erinnerungen eines Bergbauernbuben

Johann Wallner wuchs mit seinen sechs Geschwistern auf einem Bergbauernhof am Hochberg im Raurisertal (Pinzgau) auf. In einem neu erschienenen Buch schildert er die Freuden aber auch das Mühsal seiner Kinder- und Jugendzeit auf dem Hof.

Das Leben im Salzburger Gebirge war noch vor wenigen Jahrzehnten geprägt von strengen Wintern, harter Arbeit und vielen Entbehrungen.

Die dramatisch schöne, aber raue Bergwelt des Rauriser Tales bildet die Kulisse für das Leben von Hans Wallner. Zusammengetragen hat die Erinnerungen Hans Wallner mit Autor Michael Fazokas. Das Buch „Da Hochberg Hans. Hans Wallner – Kindheit und Jugend eines Bergbauernbuben aus dem Raurisertal“ ist im Verlag pinzgaubooks erschienen.

Hans Wallner
ORF
Hans Wallner auf dem Balkon seines Hofes in Rauris

Der Hochberg-Hans, wie er in Rauris genannt wird, kam als zweites von insgesamt sieben Kinder 1944 auf die Welt. Seine Kindheit war geprägt von harter Arbeit auf dem Hof in 1.264 Metern Höhe, ohne Strom und eigene Zufahrt: „Kinderarbeiten waren, sich um die Pferde zu kümmern, Wasser zu tragen. Den ganzen Sommer lang. Kinderarbeit war selbstverständlich. Das war auf den anderen Bauernhöfen auch so, da hat man sich nichts dabei gedacht“.

Kränkliche Eltern, lange Schulwege durch knietiefen Schnee, atemberaubende Skiabfahrten ins Tal, strenge Lehrer und Pfarrer, kecke Lausbubenstreiche sowie die harte und frühe Mitarbeit in der Landwirtschaft prägten sein Aufwachsen.

Bergbauer Wallner Hans Buch
ORF
Kinderarbeit war auf den Bergbauernhöfen an der Tagesordnung

21 Jahre Altersunterschied zwischen Geschwistern

Gerne denkt er an die Stallarbeit mit seinem Vater zurück, an seine Tiere und an die vielen Geschwister: „Bei uns sind zwischen dem ältesten und dem jüngsten Kind 21 Jahre. Wir Geschwister haben uns gegenseitig aufziehen müssen. Vom Füttern übers Windelwechseln. Und dass keines den Berg runterkullert“.

Sieben Kinder Rauris Bergbauernfamilie Hans Wallner
ORF
Hans Wallner ist der zweitälteste von insgesamt sieben Kindern der Familie Wallner.

Besonders intensiv erinnert sich Hans Wallner auch an seinen Schulweg ins Tal: „ Hinunter war es lustig, da ging es schnell, teilweise auch mit den Ski. Aber hinauf war es sehr beschwerlich. Das möchte ich heute keinen Kindern mehr wünschen“.

“Retter der Tauernschecken“

Missen möchte der Viehzüchter seine Erfahrungen nicht. Sein Buch versteht er als Hinterlassenschaft an die Nachwelt. Der spätere Rinderzuchtwart und Landwirt wurde auch als Retter der vom Aussterben bedrohten Ziegenrasse der „Tauernschecken“ bekannt.

Der Bauer füttert die Ziegen
ORF
Hans Wallner mit seinen Tauernschecken

„Mit der fortschreitenden Technisierung, mit dem Bau einer Gondelbahn mit Werksverkehr im Jahr 1979 und später mit der Errichtung eines Güterweges haben sich die Möglichkeiten und die Lebensart der nächsten Generationen doch sehr verändert", sagt Hans Wallner über die Veränderungen im Raurisertal.

Mittlerweile lebt er auf seinem eigenen Hof auf der gegenüberliegenden Talseite. Den Hochberg- Hof hat sein älterer Bruder Herbert geerbt. Mit dem Ort seiner Kindheit und Jugend bleibt er aber bis zu seinem Lebensende verbunden.

Erinnerungen eines Bergbauernbuben

Hans Wallner aus Rauris fasst seine Kindheitserinnerungen auf einem Bergbauernhof in Rauris in einem Bch zusammen