Osterfestspiele 2022
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Kultur

Osterfestspiele ziehen positive Bilanz

Die Osterfestspiele gehen am Montag mit der Aufführung von Richard Wagners Lohengrin zu Ende. Rund 81 Prozent der Karten sind heuer verkauft worden. Vor der Pandemie waren es noch 90 Prozent. Insgesamt wurden laut Festspielen rund 16.000 Karten verkauft.

Heuer konnten die Osterfestspiele nach zwei Jahren Pause wieder zur gewohnten Osterzeit über die Bühne gehen. 2020 waren sie pandemiebedingt komplett ausgefallen, im Vorjahr wich man auf Kurz-Festspiele um Allerheiligen aus. Mit der diesjährigen Ausgabe verabschiedet sich auch Christian Thielemann aus der künstlerischen Leitung, die er seit 2013 innehatte.

Auslastung schwächer als in Vor-Krisen-Jahren

Die Auslastung fiel im heurigen Jahr etwas schwächer aus als in normalen Jahren, vor allem wegen der schwierigeren Reisesituation. Dennoch zieht Intendant Nikolaus Bachler, künstlerisch wie wirtschaftlich, eine positive Bilanz. „Soweit ich es jetzt abschätzen kann, wird man positiv bilanzieren. Wir haben schon im Vorfeld beobachtet, dass Menschen Karten bestellen wollten, sich aber dann noch nicht getraut haben. Das hat auch mit unserem reiferen Publikum zu tun. Das sind mit Sicherheit die Hauptgründe für die Auslastung.“

Jubel und Buhrufe für Lohengrin-Inszenierung

Gemischt waren die Reaktionen auf die erste szenische Oper der Osterfestspiele seit zwei Jahren. Viel Jubel gab es für den Dirigenten Christian Thielemann, der zum vorerst letzten Mal mit der sächsischen Staatskapelle Dresden als Stammorchester in Salzburg zu Gast war. Vom Publikum war der Jubel wohl auch als herzlicher Abschiedsgruß für den langjährigen künstlerischen Leiter gemeint.

Osterfestspiele ziehen positive Bilanz

Buhrufe musste dagegen das Regieteam der Lohengrin-Inszenierung rund um den Schweizer Jossi Wieler einstecken. „Wenn 2.000 Leute im Saal sind, dann reagieren sie sehr unterschiedlich: Für mich ist es immer ein Zeichen von Lebendigkeit und auch ein Zeichen von einer klaren Aussage, die selbstverständlich Positives, Negatives, Ablehnendes, Zustimmendes hervorruft. Deshalb war ich eigentlich sehr angetan von der Premiere“, resümiert der geschäftsführende Intendant der Osterfestspiele Nikolaus Bachler.

2023 auch Tanzperformance und elektronische Musik

Das kommende Jahr ist das erste das Nikolaus Bachler auch künstlerisch verantwortet – hierfür planen die Osterfestspiele bekanntlich viel Neues. Der sächsischen Staatskapelle folgt das Gewandhausorchester Leipzig unter der Leitung von Andris Nelsons.

Neben einer Oper, diesmal Wagners Tannhäuser, zwei Orchesterkonzerten und einem Chorkonzert soll es erstmals auch Tanzperformance und elektronische Musik im Programm geben. „Zwischen den Projekten wird es einen inhaltlichen Zusammenhang geben. Wir werden auch zum ersten Mal in der Felsenreitschule spielen. Das Wort Öffnung ist der richtige Begriff für die Osterfestspiele 2023“, sagt Intendant Bachler. Die Osterfestspiele 2023 beginnen, zumindest laut derzeitiger Planung, am ersten April.