Ukraine-Krieg

„Geflüchtete unbürokratischer in Arbeitsmarkt integrieren“

Um in Österreich arbeiten zu können, müssen Ukraine-Flüchtlinge eine Aufenthaltskarte und eine Bewilligung des AMS beantragen. Das dauert aber oft lange und wird von Unternehmern als zu bürokratisch kritisiert. Zudem gebe es immer noch keine Lösung beim Thema Grundversorgung und Zuverdienstgrenze, heißt es.

Petra Nocker-Schwarzenbacher betreibt ein Hotel in St. Johann im Pongau. Die langjährige Sprecherin der österreichischen Tourismuswirtschaft hat 14 Geflüchtete aus der Ukraine bei sich aufgenommen – unentgeltlich und unbefristet. Einige von ihnen sind studierte Umwelttechniker, auch eine Ärztin ist dabei. Alle wollen in Österreich zu arbeiten beginnen.

Keine Grundversorgung bei geringem Zuverdienst

Aber die Bürokratie würde im Weg stehen, sagt Nocker-Schwarzenbacher: „Wir hatten ein Programm aufgestellt und wollten die Leute geringfügig beschäftigen, aber das funktioniert nicht so wie wir uns das gewünscht hätten. Die Geringfügigkeitsgrenze ist bis heute nicht festgelegt worden. Das heißt, würden Ukrainer mehr als 110 Euro verdienen, würden sie auf die Grundversorgung verzichten müssen. Das kann sich leider keiner leisten“, so die Tourismuswirtschaft-Sprecherin.

„Schnellere Problemlösungen sind notwendig“

Sie fordert mehr Tempo und weniger Bürokratie. Ihr werde zu viel koordiniert und zu wenig tatsächlich getan: „Wir haben viele Koordinatoren in Österreich. Ich weiß nicht was da alles koordiniert wird, aber die wirklich wichtigen Fragen werden nicht beantwortet. Und das muss mit mehr Geschwindigkeit passieren.“

In der Zwischenzeit lernen die ukrainischen Flüchtlinge intensiv Deutsch. Auch das ist eine Voraussetzung für den heimischen Arbeitsmarkt.