Jeder zehnte an Covid erkrankte Mensch entwickelt Long-Covid. Das heißt, dass vier Wochen nach Erkrankung noch Symptome vorhanden sind. Bis zu 200 unterschiedliche Krankheitssymptome kennt die Medizin bei Long-Covid-Erkrankungen. Dazu zählen psychische Belastungen, Atemprobleme, organische Erkrankungen, chronische Müdigkeit oder anhaltende Kopfschmerzen. Fehlende Daten erschweren die genau Beschreibung und Einordung der Erkrankung.
Um die Krankheit besser zu erfassen und behandeln zu können fordern Mediziner und Experten jetzt eine bessere Vernetzung von Daten, so auch Arbeitnehmer-Obmann der Österreichischen Gesundheitskasse ÖGK, Andreas Huss: „Wir haben leider im niedergelassenen Bereich noch keine standardisierte Diagnose-Erfassung“.
Datenschützer miteinbeziehen
Der Forderung nach besseren Daten stimmt auch der Leiter der Salzburger Covid-Reha und Primar der Sportmedizin, Josef Niebauer zu: „Es ist sehr wichtig, die Daten zusammenzufassen. Wenn die gesammelten Daten nicht verknüpft werden, sind sie wertlos. Sonst können wir nichts lernen. Andere Länder schaffen das. Die können wir uns als Vorbild nehmen“. Deshalb fordern die ÖGK und die Arbeiterkammer von der Politik eine Einführung eines Datensystems für die Erfassung von Long-Covid-Fällen- dabei müssten auch die Bedenken von Datenschützern einbezogen werden
Einfluss auf Krankheitsdauer
Die wissenschaftliche Verknüpfung der Daten würden vor allem Patienten helfen, etwa hinsichtlich der Krankheitsdauer oder der Lebenserwartung. Laut Statistik der ÖGK werden 90 Prozent der an Long-Covid-Erkrankten Menschen innerhalb von drei Monaten wieder gesund.
Daten über Long-Covid fehlen
Experten fordern die Vernetzung von Long-Covid-Daten