Strommast
ORF
ORF
Wirtschaft

Zahl der Stromanbieter könnte weiter sinken

Die Zahl der privaten Stromanbieter könnte weiter sinken, davon geht die österreichische Energiebehörde E-Control derzeit aus. Die zuletzt stark gestiegenen Energiepreise würden vor allem kleinere Anbieter aus dem Markt drängen, für die sich das Geschäft oft nicht mehr auszahle.

Knapp 60 Anbieter gibt es derzeit noch, die österreichweit Strom liefern, dazu kommen knapp 30 Gasanbieter. Auf der Liste stehen neben großen Energie-Gesellschaften wie der Tiroler Wasserkraft, E-On oder der Energie AG Oberösterreich, aber auch viele kleine, wie das E-Werk Ranklleiten (OÖ) oder die Stadtwerke Bruck an der Mur (Stmk).

Ähnlich sieht es beim Gas aus: hier reicht die Liste von der Firma McGas bis zum Verbund. Eines haben all diese Anbieter gemeinsam: sie produzieren die angebotene Energie nicht ausschließlich selbst, sondern müssen sie auch zukaufen.

Zukauf über Energiebörsen derzeit extrem teuer

Die meisten großen Anbieter kaufen einen guten Teil der Energie über langfristige Verträge ein, heißt es von der E-Control. Kleinere Anbieter hingegen auf internationalen Energiebörsen. Bisher war das ein Vorteil für diese Klein-Anbieter, weil sie dadurch gute Konditionen direkt an die Kunden weitergeben konnten. Dieser Vorteil kehrt sich jetzt aber in einen Nachteil um. Die Beschaffung an den Börsen gilt laut E-Control momentan als besonders teuer und das führt wiederum vermehrt zu Marktausstiegen dieser Anbieter, weil sich das Geschäft mit privaten Haushalten nicht mehr lohnt.

Während einige nur keine Neukunden mehr aufnehmen, steigen andere komplett aus dem Markt aus. Für die Kunden hat das oft unangenehme Folgen: sie müssen sich dann innerhalb weniger Wochen einen neuen Anbieter suchen – oft verbunden mit entsprechend höheren Preisen.