Osterfestspiele gestartet
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Kultur

Osterfestspiele mit Wagner-Oper eröffnet

Nach einer Absage vor zwei Jahren und einer Verschiebung im Vorjahr, finden die Salzburger Osterfestspiele heuer erstmals wieder regulär statt. Am Samstag ist das Festival eröffnet worden – im Zentrum steht Richard Wagner und sein legendärer Held Lohengrin.

Trotz der schlechten Wetterverhältnisse ist die Stadt am Samstag gut besucht. Die Osterfestspiele tragen ihren Teil dazu bei und bringen viele Buchungen – vor allem im Vier und Fünfsternsegment. Dennoch ist man von Euphorie noch weit entfernt, denn noch immer ist die Lage unsicher.

Nicht nur wegen der CoV-Pandemie, auch der Krieg in der Ukraine dämpft den Tourismus, sagt Hotelier und Altstadtverband-Obmann Andreas Gfrerer: „Bei Reisen wirkt es ja nicht gerade förderlich, wenn am selben Kontinent Krieg herrscht. Gleichzeitig konzentrieren wir uns aber darauf, bei uns gute Erlebnisse für die Gäste zu schaffen und die Kultur wie Oster- und Sommerfestspiele haben hier eine wesentliche Bedeutung.“

Osterfestspiele als wichtiger erster Impuls für Tourismus

Und so sind die Osterfestspiele heuer wieder ein wichtiger erster Impuls für den Tourismus im Frühjahr. Bis zu vierhundert Euro investieren die Besucher durchschnittlich pro Tag vor allem in Hotellerie und Gastronomie, sagt Salzburg Tourismus Geschäftsführer Herbert Brugger: „Die Leute besuchen auch noch andere Veranstaltungen wie zum Beispiel Galerien oder die Messe Art und Antique. So wird hier in vielen Bereichen Umsatz erzeugt und entsprechend wichtig ist diese Klientel für die Stadt Salzburg.“

Hohe Kartenpreise im Sinne Herbert von Karajans

Dass sich die Festspielgäste eher im oberen Preissegment bewegen ist übrigens ganz im Sinne des Erfinders der Osterfestspiele – Herbert von Karajan. Denn er wollte durch hohe Kartenpreise und Abo-Systeme Exklusivität wahren.

Das wirkt bis heute, sagt Nikolaus Bachler, Intendant der Osterfestspiele: „Wie man an den Kartenpreisen auch sehen kann, handelt es sich sicherlich um ein Publikum, dass sich diese Preis leisten kann. Soweit ich es beobachten kann, ist es auch so eine Art Familie. Das heißt Menschen, die sich immer wieder zu Ostern hier treffen. Dies gilt es auch zu erweitern und auch in Generationen weiter zu geben.“

Ab dem kommenden Jahr will man dies etwa auch durch programmliche Neuerungen bis hin zu Tanz und elektronischer Musik erreichen. Ob dies gelingt, zeigt sich aber frühestens 2023.

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Gezeigt wird die knapp vierstündige Wagner Oper „Lohengrin“
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Erste Opernproduktion seit zwei Jahren

Kultur ist also immer auch ein Wirtschaftsfaktor – im Vordergrund steht aber natürlich das künstlerische Schaffen. Am Samstag wird bei den Osterfestspielen die erste Opernproduktion seit zwei Jahren gezeigt: Die knapp vierstündige Wagner Oper „Lohengrin“. Regie führt der schweizer Starregisseur Jossi Wieler.

Er inszeniert die Geschichte in eher düsteren Bildern. Eine zeitlos-moderne Lesart, in der der Held wirklich wie aus einer anderen Welt wirkt. Die Koproduktion mit der Wiener Staatsoper kommt am Ostermontag noch einmal in Salzburg zur Aufführung.

Zeit der Abschiede

Christian Thielemann dirigiert zum vorerst letzten Mal. Im Orchestergraben sitzt zum letzten Mal zu Ostern die Sächsische Staatskapelle Dresden, nach zehn Jahren Residenzorchester in Salzburg.

Nach einer Absage vor zwei Jahren und einer Verschiebung im Vorjahr, finden die Salzburger Osterfestspiele heuer erstmals wieder regulär statt. Die erste Premiere von Richard Wagners Helden-Oper „Lohengrin“ läuft derzeit – Beginn war Samstag um 17 Uhr.