Autotuning Szene
ORF/Arnold Klement
ORF/Arnold Klement
Chronik

Ex-Tuning-Mitglied: „Es wird viel gerast“

Mitglieder der Autotuning-Szene treffen sich gerne in der Nacht auf Parkplätzen und Tankstellen, um ihre Autos zu vergleichen und auszuprobieren. Was die zumeist sehr jungen Fahrer als Hobby bezeichnen, ist in der Stadt Salzburg für viele Anrainer ein Ärgernis.

Die Reifenbremsspuren am Parkplatz des Einkaufszentrums Europark in Salzburg sind nach wie vor sichtbar. Vor zwei Wochen haben sich dort mehr als 100 Fahrer mit ihren Autos getroffen. Über soziale Medien wurde zum Treffen eingeladen – gekommen sind auch Mitglieder der Tuningszene aus Deutschland. Einerseits wurden die Autos präsentiert, andererseits wurde es aber auch laut mit durchdrehenden Reifen bei stehenden Fahrzeugen – Fehlzündungen inklusive.

Anrainer: „Tuner-Szene wird immer schlimmer“

Besonders beliebt bei den Tunern in der Stadt Salzburg ist auch die Innsbrucker Bundesstraße. Zum Ärgernis vieler Anrainer. Ein Anrainer der anonym bleiben möchte schildert, geöffnete Fenster seien derzeit in der Nacht nicht möglich: „Das hat sich in den letzten drei bis vier Jahren dermaßen verschlechtert, dass wir schon eine Bürgerinitiative gegründet haben. Wir sind auch schon beim Volksanwalt gewesen und natürlich mit der Polizei regelmäßig in Kontakt.“

Ex-Tuner: „Man will der Beste sein“

Was den Reiz solcher Treffen ausmacht, schildert ein 32-jähriger Salzburger der selbst jahrelang in der Szene aktiv war und anonym bleiben möchte: „Man möchte selber auftrumpfen und zeigen, dass man quasi der Beste sein will. Man will auch zeigen, dass man das lauteste Auto hat. Es fängt mit leichten Veränderungen bei Felgen oder Fahrwerk an. Da gibt es diese bekannten 3F-Tuner. Das heißt, man macht nur das Fahrwerk, die Felgen und die Folie drauf und geht dann weiter zu Auspuffanlagen und weitere Veränderungen.“

„Schnellfahren gehört dazu“

Viele in der Tuning-Szene geben an, nur gerne an ihren Auto herumzuschrauben – es ginge ihnen gar nicht darum, schnell zu fahren. Aussagen wie diese hält der ehemalige Tuner aber für höchst unglaubwürdig: „Die Leute verändern die Autos, die Software und wollen erzählen, dass das Auto statt 150 Stundenkilometer auf einmal 250 Stundenkilometer geht. Es wird auf jeden Fall sehr viel gerast. Man trifft sich und will Rennen fahren. Es ist sicherlich nicht nur ausschließlich die Freude, am eigenen Auto zu schrauben.“ Besonders gut zum Schnellfahren eigne sich die fünf Kilometer lange Strecke zwischen Maxglaner Hauptstraße und dem Salzburger Flughafen

Hoffen auf neuen Gesetzesentwurf

Hoffnungen legen die Anrainer in einen Gesetzesentwurf, der zurzeit noch in Begutachtung ist: Die Polizei könnte mit dem neuen Gesetz künftig stärker gegen die Tuning Szene einschreiten. Die Manipulation an Motoren soll verboten werden, Strafen erhöht und Fahrzeugpapiere und Kennzeichen bei Manipulationen ab Fahrzeug abgenommen werden können.

Ex-Tuning-Mitglied: „Es wird viel gerast“

Mitglieder der Autotuning-Szene treffen sich gerne in der Nacht auf Parkplätzen und Tankstellen um ihre Autos zu vergleichen und auszuprobieren. Was die zumeist sehr jungen Fahrer als Hobby bezeichnen, ist in der Stadt Salzburg für viele Anrainer ein Ärgernis.