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Politik

Kritik an CoV-Bonus – nur für Schuldirektoren

Der exklusive CoV-Bonus für Schuldirektoren sorgt nun in Salzburg wieder für heftige Diskussionen. Die Lehrergewerkschaft sieht eine eklatante Ungerechtigkeit, weil Frauen und Männer im Schuldienst keinen Bonus bekommen. Auch der beste Schulleiter sei hilflos ohne seine Lehrer.

Die Direktoren bekamen im letzten Jahr einen Bonus von 600 Euro. Heuer sollen es 500 extra sein.

ÖGB will nicht zusehen

Diese Vorgangsweise sei unfair und alles andere als eine Neiddebatte, sagt Anton Polivka, Lehrergewerkschafter im Pflichtschulbereich. Aber vermutlich gehe es wieder nur ums Geld. Einen Bonus von jeweils 500 Euro an 300 Direktoren auszuzahlen, das sei eben billiger, als diese 500 Euro auch allen 4.500 Lehrkräften an Pflichtschulen zu überweisen. Dazu würden allein in Salzburg noch 3.000 Lehrer an AHS und BHS kommen.

Hinweis auf dienstliche Ungerechtigkeiten

Die vergangenen Jahre hätten eindringlich gezeigt, wie wichtig das Engagement der Lehrer gewesen sei, so Polivka. Dazu komme eine weitere Ungerechtigkeit. Wer ein paar Stunden für die erforderliche Aufsicht in der Schule eingeteilt war und danach von zu Hause aus – auf privatem Laptop – stundenlang via Internet seine Schüler unterrichtet hat, dürfe einen solchen Tag nicht als Home-Office geltend machen.

Forderung an Landes- und Bundesregierung

Die Politik vergesse wieder einmal jene, die täglich unter sehr schwierigen Bedingungen ihre Leistung bringen, ergänzt Lehrergewerkschafter Polivka. Er sieht Landes- und Bundesregierung in der Pflicht. Beide sollten – unabhängig voneinander – die CoV-Boni auch für Lehrkräfte auszahlen, nicht nur für Direktoren.