Die Karneralm
Gerald Gundl
Gerald Gundl
Politik

Parteienstreit um geplante Chalets

Einen politischen Schlagabtausch gibt es um neue Ferienhäuser bzw. Chalets auf der Karneralm in Ramingstein (Lungau). Die ÖVP attackiert dabei die SPÖ, die dort den Ton angebe, Wasser predige und Wein trinke. Bei den Sozialdemokraten spricht man von Ablenkungsmanöver und haltlosen Vorwürfen.

Ramingstein wird von einem roten Bürgermeister geführt. Die SPÖ wettere zwar gegen den Ausverkauf der Heimat, unterstütze aber den niederösterreichischen Bauwerber und nicht die örtliche Agrargemeinschaft, so ÖVP-Raumordnungssprecher Wolfgang Mayer. Das sei so nicht richtig, erwidern der Ramingsteiner Bürgermeister Günther Pagitsch (SPÖ) und SPÖ-Landesparteichef David Egger. Auch die vielgescholtenen Zweitwohnsitze seien dort absolut ausgeschlossen.

ÖVP: SPÖ-Bürgermeister wollte Einspruch nicht ernst nehmen

Die Ramingsteiner Karneralm auf rund 2.000 Metern Seehöhe ist seit Jahrzehnten touristisch genutzt, mit einer Asphaltstraße erschlossen. Der niederösterreichische Bauwerber besitzt dort vier Grundstücke mit jahrzehntealter Widmung „touristische Nutzung“, also Ferienhäuser zur Vermietung, Zweitwohnsitze ausgeschlossen. Und trotzdem empört sich ÖVP-Raumordnungssprecher Wolfgang Mayer, dass SPÖ-Bürgermeister Pagitsch gegen den Willen der Bevölkerung für das Vorhaben sei und den Einspruch der Agrargenossenschaft verheimlichen wollte. „Die SPÖ wollte dem Einspruch nicht stattgeben – dafür hat es die ÖVP und die FPÖ gebraucht, um diesen Einspruch stattzugeben“, so Mayer.

SPÖ-Chef Egger sieht Schwarzes Ablenkungsmanöver

Bei dem Einspruch geht es um eine unklare Wasser-, Schneeräum- und Parkplatzsituation. Aber SPÖ-Bürgermeister Pagitsch betont, er stehe nicht auf der Seite des Bauwerbers, man nehme die Bedenken der Agrargenossenschaft ernst. Und SPÖ-Landesparteichef David Egger sagt zu den schwarzen Vorwürfen, man würde Wasser predigen, aber Wein trinken: „Wenn man sich das Beispiel ganz sachlich und genau ansieht, kommt man schnell dahinter, dass die ÖVP hier höchstens von eigenen Verfehlungen in der Landesregierung oder auch in der Raumordnung ablenkt.“ Wie es auf der Karneralm weitergeht, ist unklar.