Die schweren Fahrzeuge des Magistrates
Peter Obermüller/ Ö3
Peter Obermüller/ Ö3
Politik

Vorgeschriebene Umrüstung auf E-Motoren unmöglich

Die Landeshauptstadt Salzburg muss laut einem neuen Gesetz einen Teil ihres Fuhrparks auf abgasfreie Autos umstellen. Das könnte teuer werden. Viele Einsatzbereiche mit harten Anforderungen sind nicht für Elektromotoren geeignet. Oder es gibt solche Autos gar nicht. Trotzdem drohen hohe Geldstrafen.

Umweltfreundlich im Betrieb und in der Wartung günstiger sollten sie sein. Das neue „Straßenfahrzeug-Beschaffungsgesetz“ schreibt zum Beispiel der Stadt Salzburg vor, „emissionsfreie oder emissionsarme“ Fahrzeuge zu kaufen: Lkw, Kleinbusse, Transporter, Pkw.

Fachleute sehen weitere Zukunft für Diesel

Die beabsichtigte „Mobilitätswende“ wird von der Stadtverwaltung durchaus begrüßt, uneingeschränkt durchsetzen könne man sie aber gar nicht, sagt Magistratsdirektor Maximilian Tischler: „Das ist nicht einfach. Die Fahrzeuge sind auch teurer. Der Gesetzgeber wollte dadurch nicht nur uns zwingen, entsprechende Fahrzeuge zu kaufen. Sondern auch die Industrie, die solche Fahrzeuge herstellen sollte.“

Technische Lebenspraxis sticht Gesetz aus

Laut Fachleuten werden verlässliche Dieselmotoren in vielen Bereichen auch künftig nicht ersetzt werden können – besonders auch im harten Winterdienst. Ungeachtet dessen schreibt das neue Gesetz, das Politiker beschlossen haben, vor, dass in den kommenden fünf Jahren viele E-Autos eingesetzt werden müssen – im Pkw-Bereich ein Drittel der Neubeschaffungen.

Lastwagen des städtischen Abfallservice
ORF.at/Georg Hummer

Kaum E-Fahrzeuge für industrielle Aufgaben

Schwierig bis nicht möglich sei das bei den Spezial-Schwerfahrzeugen – etwa bei Schneepflügen oder Kehrmaschinen: „Es gibt noch kaum Autos, die zum Beispiel für die Müllabfuhr hergestellt werden. Da braucht es zum Beispiel Müllpressen auf solchen Autos, die sehr viel Energie brauchen.“

Viele Aufgaben ließen sich nur mit Hilfe von Hydrauliksystemen bewältigen, sagen Techniker. Diese wiederum bräuchten Druckpumpen, die von Dieselmotoren angetrieben werden. Das sorge besonders im Winter für die nötige Verlässlichkeit.

Bestraft sich Politik selbst?

Im Fuhrpark der Stadt Salzburg sind 202 Fahrzeuge unterwegs. Derzeit wird ein Konzept ausgearbeitet, wie das neue Gesetz erfüllt werden soll. Es drohen nämlich empfindliche Strafen – bei Pkws 25.000 Euro, Lkws 125.000 und bei Bussen bis zu 225.000. Bei „Nichtbemühen des Auftraggebers“ sind es – wie es per neuem Gesetz angedroht wird – bis zu 450.000 Euro.

Schwierige Umrüstung