Für die Jubiläumsschau werden Kühe, Kälber und Stiere ordentlich herausgeputzt, erzählt Züchter Gerhard Lassacher aus Mittersill (Pinzgau): „Geföhnt, gewaschen, schamponiert werden sie. Bei uns geht es zu wie bei den Damen beim Frisör.“
Euter, Beine sehr wichtig für Schönheit
Was macht eine Kuh erst richtig schön? Preisrichterin Edina Scherzer betont, es gebe klare Zeichen, ob eine Kuh elegant oder ausdrucksstark ist: „Wichtig ist das Euter, das ganz hoch angesetzt sein sollte. Auch die Beine sind ein Kriterium – zum Beispiel der Winkel des Sprunggelenks.“
Die professionelle Rinderzucht gibt es in Salzburg seit 125 Jahren. Die Versteigerungshalle in Maishofen (Pinzgau) wurde 1952 erbaut. Hier ist der erfolgreichste und größte Tierzuchtmarkt Österreichs beheimatet.
Robuste Pinzgauer lange der beste Standard
Innerhalb der vergangenen 50 Jahre hat sich die Rinderzucht in Salzburg massiv verändert, sagt der frühere Tierzuchtdirektor Josef Lederer: „1972 wurde gesetzmäßig festgelegt, dass in Salzburg nur Pinzgauer Rinder gehalten werden dürfen. Mit neuen Gesetzen hat sich das leider geändert, andere Rassen wurden dann zugelassen.“
Vor allem das Fleckvieh hat mittlerweile die Nase vorn gegenüber der alteingesessenen Pinzgauer Rasse. Sind die Züchter heute mehrheitlich zufrieden, oder haben sie Sorgen? Franz Loitfellner ist Obmann des Rinderzuchtverbandes Salzburg: „Die Milchpreise steigen für die Bauern schon. Aber das verrinnt, weil ja die Energiekosten viel stärker steigen.“