Fischotter hat Fisch im Maul
APA/dpa/Silas Stein
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Politik

Keine Abschüsse von Fischottern: Protest der Fischer

Salzburgs Grüne weigern sich, eine Verordnung der Landespolitik mit ÖVP und NEOS mitzutragen, wonach es weniger Fischotter geben sollte. Obwohl laut neuen Studien die Tiere nicht mehr gefährdet sind. Bei Fischzüchtern gehen die Wochen hoch, weil nun durch immer mehr Otter der Fischbestand stark gefährdet sei.

Eine Studie der Universität Graz um 100.000 Euro weist nun nach, der Fischotter sei – vereinfacht gesagt – in Salzburg nicht mehr gefährdet. Offiziell gibt es hochgerechnet 261 Tiere. Tatsächlich dürften es schon mehr als 600 sein. 19 wären laut geplanter Verordnung der Landesregierung zum Abschuss vorgesehen gewesen.

„Schäden an Fischbeständen sind enorm“

Werner Schörghofer ist Obmann vom Salzburger Sportfischereiverein: „Das ist natürlich ein schwerer Rückschlag, denn es bestand Hoffnung, was eine Regulierung des Bestandes betrifft. Die Schäden an den heimischen Fischbeständen sind enorm.“ Salzburgs größter und ältester Zusammenschluss von Fischern und Anglern kritisiert, dass an seinen Gewässern mittlerweile mehrere Dutzend Otter ihr Unwesen treiben würden.

„Es muss endlich etwas geschehen“

Die verspielten Raubtiere würden Bäche und Teiche fast leerräumen, so Otto Lapuch vom Landesfischereiverband: „Es ist eine herbe Enttäuschung. Und es muss endlich etwas geschehen. Wenn das so weitergeht, dann werden immer mehr Bewirtschafter aufhören.“

Freude beim Naturschutzbund

Die Otter dürfen also unbehelligt weitermachen und sich weiter vermehren, sehr zur Freude von Geschäftsführer Hannes Augustin vom Salzburger Naturschutzbund: „Es ist erfreulich, dass der Status quo beibehalten wird. Vor allem weil die Verordnung für Abschüsse von Fischottern völlig überschießend wäre.“

Fronten weiter verhärtet

Es bleibt also alles beim Alten. Das Land Salzburg zahlte aus Steuergeldern allein voriges Jahr 115.000 Euro Entschädigungen. Am 19. April gibt es weiteres Gespräch in der schwarz-grün-pinken Regierungskoalition – mit externen Experten. Die Fronten dürften verhärtet bleiben. Dazu kommt, dass – ähnlich wie beim Wolf – der Fischotter auf EU-Ebene streng geschützt bleibt. Trotz der stark zunehmenden Zahl der Tiere, vielen Widersprüche und Schadensfälle in den letzten Jahren.