Immer mehr Honigbienen sind schon unterwegs, ein paar sogar schon mit vollen Pollenhosen. Sie haben heuer auch etwas früher mit dem Brüten begonnen, sagt Imkerin Verena Greimel: „Sie sind voll in der Brut und müssen viel leisten. Sie müssen im Stock eine konstante Temperatur halten. Das heißt, sie brauchen Energie. Sie müssen Nahrung für die Jungen herbeischaffen, dazu auch Wasser. Für das alles brauchen sie Nektar. Und der fehlt noch.“
„Zucht- und Zierblumen bringen nichts“
Die meisten Obstbäume blühen noch nicht. Ausnahmen sind Kriecherl. Bienen fliegen auch auf Wildblumen – wie Blausternchen, Glockenblumen und Veronika, so Greimel: „Viele Arten von Zucht- und Zierblumen bringen nichts, da haben die Bienen gar nichts davon.“
Nektarreiche Blumen wie Krokusse sind schon verblüht. Im Notfall muss die Imkerin direkt im Stock mit Zucker zufüttern, damit Bienen und Brut nicht verhungern.
Wald und Waldrand als erste Nahrungsquellen
Anders als domestizierte Honigbienen haben Wildbienen genug Blüten im Angebot, sagt der Biologe Johann Neumayer: „Das Blütenjahr beginnt im Wald oder am Waldrand – mit Schneeglöckchen und Schlüsselblumen. Darüber blühen die Weiden.“
Fachleute machen sich eher Sorgen über weitere Kälteeinbrüche. Allein lebende Wildtiere wie die Sandbiene können mit kaltem Wetter noch recht gut umgehen. Sie fallen in Kältestarre und wachen erst wieder auf, wenn es wärmer wird.
Hummeln gegen Kälte sehr empfindlich
Anders ist das bei den Hummeln. Sie starten zwar auch allein in die Saison, gründen dann aber einen Staat, so Neumayer: „Die haben mit ein paar Wochen Schlechtwetter schon ihre Probleme. Bei späten Einbrüchen von Kälte gehen auch viele Völker drauf.“
Hummeln sterben zwar dann nicht aus. Rund um die Weiden könnte dann aber weniger los sein als in anderen Jahren.