Obus am Giselakai
ORF.at/Georg Hummer
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Verkehr

„Öffis“ fahren freitags bis Ende Juni gratis

Mit 13 „Benzin-Frei-Tagen“ will das Land Salzburg nun Pendler zum Umstieg vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel bewegen und damit gegen die Treibstoffteuerung und für mehr Klimaschutz aktiv werden. Salzburgs Kommunisten sprechen von „Effekthascherei“, ihnen geht die Maßnahme nicht weit genug.

Ab sofort sind im gesamten Bundesland jeden Freitag sämtliche öffentlichen Verkehrsmittel des Nahverkehrs gratis zu benutzen. Die Sofortmaßnahme soll ein Angebot für jene Menschen bieten, die bereits eine gute „Öffi“-Anbindung haben und umsteigen können. Die Aktion ist bis 24. Juni befristet, teilt das Land Salzburg in einer Aussendung mit.

Somit kann man jeden Freitag von Betriebsbeginn bis Betriebsschluss in allen Linienbussen und Bahnen im Nahverkehr des Salzburger Verkehrsverbundes gratis fahren. Auch die Korridorbuslinien 180 und 260 über Bad Reichenhall (Bayern) sowie die Buslinien 140 bis Mondsee (OÖ) sowie 150 bis Bad Ischl (OÖ) sind inkludiert.

Landesregierung will Spritpreisen kontern

„Die aktuellen Benzin- und Dieselpreise stellen viele Pendler vor große finanzielle Herausforderungen. Dieses Angebot richtet sich vor allem an jene Menschen, die bisher Öffis nicht für die täglichen Wege in Betracht gezogen haben“, betonen LH-Stellvertreter Heinrich Schellhorn (Grüne) und Verkehrslandesrat Stefan Schnöll (ÖVP) in der Aussendung. Wie viel Geld das Land für die Aktion in die Hand nimmt, war zunächst nicht zu erfahren.

Der Salzburger Gemeinderat Kay-Michael Dankl von der Kommunistischen Partei sagt dazu: „Ich bin der Erste, der Gratis-Öffis begrüßt, und erfreut, dass die Landesregierung sich ein Stück weit bewegt. Aber statt Effekthascherei an 13 Freitagen braucht es langfristige Maßnahmen für die ganze Woche, um den öffentlichen Verkehr für alle leistbar zu machen.“ Dazu gehöre ein ermäßigtes Ticket für Menschen mit niedrigen Einkommen, so Dankl.

„Gerade mit Blick auf das Stauproblem in der Stadt Salzburg wäre es gut und wichtig, wenn viele Pendler auf Öffis umsteigen“, sagt dazu SPÖ-Gemeinderat und Verkehrssprecher Tarik Mete, gibt jedoch zu bedenken, dass die Teuerung nicht Ende Juni vorbei sein werde. Mete kann sich vorstellen, die Aktion nicht an einem Datum, sondern der Preisentwicklung festzumachen und kritisiert „die fehlende soziale Treffsicherheit“ des Angebots.