Sexistisches Plakat
ORF.at/Georg Hummer
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Chronik

Sexismus-Vorwurf bei Wasserspiele-Plakat

Am 1. April öffnen die Salzburger Wasserspiele in Hellbrunn wieder ihre Pforten und werben mit Plakaten. Ein Motiv weckt bei einigen Salzburgern aber weniger Lust auf einen Besuch der Sehenswürdigkeit, sondern Sexismus-Vorwürfe. Fachleute bestätigen dies.

Das Plakat zeigt einen gemalten Wasserstrahl, der in gut zwei Meter Höhe direkt zwischen die Beine einer Tänzerin zielt, kritisieren Salzburger und Salzburgerinnen. Sie empfinden es als unpassend, geschmacklos und sexistisch. Kritik, die von Fachleuten geteilt wird.

Barbara Sieberth von der Watchgroup gegen sexistische Werbung dazu: „Wir wollen nicht Geschmack beurteilen, denn das liegt immer in den Augen der Betrachter. Was wir aber analysieren können ist, dass der Blick genau auf den Bereich – also zwischen die Beine – gelenkt wird. Mit diesem Wasserstrahl der gezielt zwischen den geöffneten Beinen landet. Bei den restlichen Plakaten ist es unproblematisch. Insofern können wir diese Kritik nachvollziehen und teilen sie auch.“

Wasserspiele Sexismus Vorwurf Plakat
ORF
Drei verschiedene Werbeplakate wurden für die Wasserspiele entworfen, das Grüne sorgt für Ärger

Beschwerden an Werberat

Es dürfe auch Erotik in der Werbung sein wenn sie dazu passt, so Sieberth weiter: „Es ist immer die Frage, ob Erotik auf Augenhöhe stattfindet und ob es auch zu dem beworbenen Produkt passt. Wenn ich ein Plakat sehe und es sexistisch, abwertend oder die Frau auf Sexualität reduzierend finde, dann kann man so etwas bei Gleichberechtigungsstellen oder beim Werberat melden.“

Kritisierte Werbung wurde von Frauen entwickelt

Das Plakat ist Teil einer Serie, alle Sujets seien ausschließlich von Frauen entwickelt worden, zeigt sich die Leiterin der Wasserspiele Ingrid Sonvilla über den Sexismus-Vorwurf erschrocken: „Wenn es auf der Litfaßsäule so groß erscheint, dann kann ich das nachvollziehen. Aber es war nie beabsichtigt und wir haben es auch nicht bemerkt. Das ist für mich heute neu und ich bin überrascht, aber ich kann es verstehen. Die Plakate sollten die Lebenslust von Hellbrunn widerspiegeln.“

Wasserspiele überlegen Austausch des Plakatmotivs

Überschießende Lebensfreude zu vermitteln, wäre laut Expertin Barbara Sieberth mit wenig Aufwand – auch ohne die Fontäne in den weiblichen Schritt – gut zu vermitteln gewesen: „Man kann ja dieses konkrete Plakat – die anderen beiden Sujets haben diese Situation ja nicht, einmal aus dem Verkehr ziehen, verändern und neu plakatieren. Das sind jetzt keine immensen Kosten. Wenn einem das als Veranstalter wichtig ist, dann kann man das tun.“ Die Wasserspiele Hellbrunn überlegen derzeit die Plakatmotive auszutauschen.

Sexismus-Vorwürfe zu Wasserspiele-Plakat

Am ersten April öffnen die Salzburger Wasserspiele in Hellbrunn wieder ihre Pforten und werben mit Plakaten. Ein Motiv weckt bei einigen Salzburgern aber weniger Lust auf einen Besuch der Sehenswürdigkeit, sondern Sexismus-Vorwürfe. Fachleute bestätigen dies.