Bis Freitagnachmittag wackelte das ehrgeizige Projekt gehörig. Schon die ursprünglich veranschlagten vier Millionen Euro für Um- und Ausbau schienen schon beim Spatenstich ein finanzieller Kraftakt zu sein. In den letzten Monaten liefen aber die Baukosten völlig aus dem Ruder. Plötzlich ging es um acht Millionen Euro.
Landesrat verweist auf allgemeine Krise
Sportlandesrat Stefan Schnöll (ÖVP) sagte dazu, es sei eine Mischung von Faktoren: „Es geht um die gestiegenen Baukosten, die jeder aus dem eigenen Umfeld kennt. Dazu kommen höhere Energiekosten durch die Ukraine-Krise. Bis hin zu den Abrisskosten. Die sind auch explodiert. Und die Planung dauert nun doch schon recht lange. Das machte auch eine Adaptierung des Projektes notwendig.“
Umstrittene Rollerstrecke eingespart
Herzstück ist eine neue 85-Meter-Schanze, die auch für den Sommerbetrieb ausgerüstet wird. Dazu kommen Aufwärmräume für die Aktiven und ein neuer Sprungrichterturm. Auch die Pläne für das Langlaufzentrum am Ritzensee inklusive technischer Beschneiung sollen umgesetzt werden.
Teilbereich in ferne Zukunft verschoben
Die geplante Ski-Roller-Strecke für sommerliches Langlauf-Training kommt vorerst nicht, sagte der Saalfeldener Bürgermeister Erich Rohrmoser (SPÖ): „Die Situation dort ist schwierig. Das ist unser Naherholungsgebiet. Wir haben nun vereinbart, dass es der falsche Standort ist. Wir suchen nun nach Alternativen, wo wir das vielleicht in ferner Zukunft machen können.“
Schnöll: „Projekt wird nicht beerdigt“
Abgespeckt und gespart werden soll auch weiterhin. Das war Grundtenor bei diesem Krisengipfel. Doch prinzipiell werde das Projekt nicht mehr infrage gestellt, so Landesrat Schnöll: „Wir sind überzeugt, dass dieses Nordische Leistungszentrum für die Stadt, das Land und für den Bund unheimlich wichtig ist. Dazu kommt Saalfelden als Schulstandort, da hängt sehr vieles dran. Das Projekt jetzt einfach so zu beerdigen, das kommt für alle Partner nicht infrage.“
Die Mehrkosten belaufen sich laut neuem Konzept auf 1,8 bis zwei Millionen Euro – nicht mehr vier. Die Kompromisslösung muss aber noch abgesegnet werden. In zwei Jahren könnten die Bauarbeiten beendet sein, wenn sich nicht noch etwas spießt.