Pflegerin hält Hand einer alten Frau in Seniorenheim
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Politik

Immer weniger Plätze in Altenheimen

Weil es viel zu wenig Pflegepersonal gibt, bieten die städtischen Seniorenheimen Hellbrunn und Itzling künftig weniger Betten an. Bis zu 80 Plätze weniger wird es in Zukunft geben, obwohl die Warteliste lang ist. Viele alte Menschen würden gerne in ein Heim übersiedeln.

Die Stadtpolitik erhofft sich von der Reduzierung der Pflegebetten eine Entlastung des Personals, das noch verblieben ist. Außerdem solle für die verbleibenden Plätze die hohe Qualität in der Betreuung erhalten bleiben.

Trend nach unten landesweit

Im Haupthaus des Seniorenheims Hellbrunn wird im Herbst ein Stockwerk gesperrt. In einem ersten Schritt soll dadurch die Bewohneranzahl von 100 auf 60 verringert werden. In einem zweiten Schritt könnte sie auf 40 sinken, je nach Personalstand. Auch in Itzling gibt es in Zukunft statt bisher 70 nur noch rund 50 Plätze. Von drei Häusern an dem Standort wird nur noch eines betrieben. Gleichzeitig soll der Leerstand in den Heimen für die Sanierung genutzt werden.

Wegen des großen Mangels an Pflegepersonal wisse man sich einfach nicht mehr anders zu helfen, als die Kräfte zu bündeln, sagt Sozialstadträtin Anja Hagenauer (SPÖ). Sie spricht von einer äußerst angespannten und kritischen Lage. Diese sei landesweit zu beobachten, also auch in vielen Landgemeinden.

Zahl der Betten wird weiter sinken

Derzeit sind nur 230 der 282 Planstellen in Seniorenheimen der Stadt Salzburg besetzt. Pro Mitarbeiter werden in der Pflege derzeit rund 390 Überstunden verzeichnet. Die Stadt will künftig noch mehr Häuser nicht mehr betreiben und rund 100 weitere Betten nicht mehr belegen. Gleichzeitig stehen derzeit rund 200 Frauen und Männer als Bewerber für Wohn- und Pflegeplätze auf den Wartelisten.