Haupteingang zum Landeskrankenhaus Salzburg, Uniklinikum
ORF.at / Georg Hummer
ORF.at / Georg Hummer
Gesundheit

SALK: Betriebsrat fordert Überlastungsanzeige

In den Landeskliniken (SALK) spitzt sich die Personalsituation zu. Fast ein Viertel des Pflegepersonals ist zurzeit nicht im Dienst, unter anderem wegen Covid. Der Betriebsrat fordert nun in einem offenen Brief die Geschäftsleitung auf, beim Land eine Überlastungsanzeige abzugeben.

Dabei handelt es sich um einen Notruf, der einen bevorstehenden medizinischen Kollaps verhindern soll. Es brennt der Hut im Landeskrankenhaus – diesmal allerdings nicht wegen der hohen Zahl von Covid-Patienten wie im Herbst, sondern wegen der enormen Zahl an Personalausfällen. Aufgrund von Urlauben, Krankenständen und eben CoV-Infektionen fehlt derzeit etwa ein Fünftel des gesamten Personals, in der Pflege sind es sogar 23 Prozent, bestätigt ein Kliniksprecher.

Für den Betriebsrats-Vorsitzenden, Markus Pitterka, ist nach zwei Jahren Covid 19 die Grenze der Belastbarkeit erreicht. „Die Situation ist für die MitarbeiterInnen wirklich prekär. Sie sind in einer permanenten, nicht enden wollenden Dauerbelastung, die sich immer mehr zuspitzt. Wir haben enorme Personalausfälle aufgrund der Quarantäne-Verordnungen und aufgrund von Krankenständen durch Infektionen. Daher ist die Versorgung der PatientInnen aus unserer Sicht kaum noch aufrechtzuerhalten“, klagt Pitterka.

„Weitere Betten sperren“

Das Land solle die Reißleine ziehen und weitere Betten sperren, fordert der Betriebsrat. „Die KollegInnen sind überarbeitet und sollen dauernd einspringen. Dadurch entsteht eine immense Zahl an Überstunden und die Stabilität des Dienstplanes ist gefährdet. Es ist wirklich eine ganz dramatische Situation“, sagt Pitterka.

Die Klinikführung zeigt zwar Verständnis für den offenen Brief der Belegschaft. Eine Überlastungsanzeige beim Land sei aber nicht notwendig – die Lage sei dort ohnehin bekannt, heißt es.