Ukrajina Mariupol
APA/AFP/Telegram/pavlokyrylenko_donoda
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Politik

Fachleute zeichnen düstere Zukunftsbilder

Verluste in zweistelliger Millionenhöhe für heimische Unternehmen, extreme Energiekosten, ins Wanken geratene Versorgungssicherheit bei Gas und steigende Gefahr von Atomkrieg. Fachleute zeichneten bei einer Diskussion am Dienstagabend in Salzburg düstere Bilder – wegen des Ukraine-Kriegs.

220 Angestellte hat die Porsche-Holding in der Ukraine, Europas größter Autohändler mit Sitz in Salzburg. Etliche Mitarbeiter und deren Angehörige sind auf der Flucht, der Betrieb steht still.

Die zu erwartenden Verluste seien hoch, sagt Holding-Chef Hans Peter Schützinger: „Wir müssen mit 40 bis 50 Millionen Euro letztlich rechnen.“

Energie bleibt weiter teuer

Michael Strugl ist Vorstandschef des Verbund-Konzerns, Österreichs größter Energieanbieter. Dass die Energiepreise demnächst wieder sinken werden, davon geht Strugl nicht aus – eher vom Gegenteil: „Auf den Terminmärkten bleiben die Strompreise hoch. Beim Gas ist es noch extremer, weil hier die Versorgung wesentlich mehr gefährdet ist als beim Strom.“

Bald kleinere Atomwaffen auf Schlachtfeldern?

Ein düsteres Szenario zeichnet der Innsbrucker Politikwissenschaftler Gerhard Mangott. Der Einsatz taktischer Atomwaffen werde immer wahrscheinlicher – keine Interkontinentalraketen, aber kleinere Atomwaffen vor allem für den Kampf auf begrenzten Schlachtfeldern: „Das ist nicht wahrscheinlich, aber die Wahrscheinlichkeit hat zugenommen. Wenn Russland militärisch in Bedrängnis kommen sollte, ist nicht auszuschließen, dass es mit einer taktischen Nuklearwaffe eskalieren wird – um seine Position zu verbessern.“

Einen Putsch gegen Wladimir Putin erwartet der Russland-Experte nicht.