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Chronik

Abersee: Postleitzahl-Streit neu entflammt

In Abersee, einem Ortsteil von St. Gilgen (Flachgau), brandet alter ein Konflikt wieder auf: Es geht um die Änderung der Postleitzahl, wo aus Abersee Strobl werden soll. Dagegen wehren sich mehrere hundert Aberseer heftig.

Die Gemeinde Strobl will die Postleitzahl nach wie vor vereinheitlichen. Seit einem Jahr hat sich in der Debatte wenig getan. Jetzt machen sich die Bewohner wieder stark für „ihr“ Abersee.

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Abersee gehört zu zwei Gemeinden, was die Sache kompliziert macht

Abersee am Wolfgangsee gehört gleich zu zwei Gemeinden, was das Ganze offenbar auch so kompliziert macht. Der Zinkenbach teilt die Region – der westliche Teil gehört zu St. Gilgen, der östliche Teil liegt in der Gemeinde Strobl.

„Bieten einen Kompromiss, mit dem Jeder leben kann“

Genau hier will Strobl die Zustelladresse vereinheitlichen – von Abersee zu Strobl. Dagegen sind aber nach wie vor etliche Anrainer. Sie wenden sich jetzt erneut an die Gemeinde und setzen sich für einen Kompromiss ein: Neuer Ortsschaftsname und Zustelladresse soll Abersee/Strobl sein, fordert Peter Beinsteiner von der Bürgerinitiative „Aberseer für Abersee“.

Abersee/Konflikt um Postleitzahl
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Die Aberseer wollen in der neuen Postanschrift nicht auf ihren Ortsnamen verzichten

„Mit diesem Kompromiss, den wir der Gemeinde anbieten, sollte Jeder leben können – die Aberseer haben weiterhin den Namen ‚Abersee‘ und Strobl hat seinen Gemeindenamen auch dabei“, sagt Beinsteiner.

„Wollen unseren Namen behalten“

Würde Abersee aus der Adresse verschwinden, dann gehe für die Bewohner auch ein Stück Identität verloren: Der Wolfgangsee hieß usprünglich Abersee. Das Gebiet hat stark verwurzelte Heimatvereine und bringt immer wieder erfolgreiche Sportler, wie etwa den Fußball-Nationalteamspieler Konrad Laimer, hervor.

„Wir sind stolz, dass wir in dieser Ortschaft leben dürfen und wollen unseren Namen ‚Abersee‘ natürlich behalten“, betont Peter Beinsteiner. „Wenn die Gemeinde bei Jahreshauptversammlungen oder ähnlichen Anlässen bei uns ist, dann wird Abersee immer in den höchsten Tönen gelobt nach dem Motto: Was Abersee zusammenbringt, ist einzigartig.“

Strobler Bürgermeister: „Bin gesprächsbereit“

Der Strobler Bürgermeister zeigt sich offen für den neuen Vorschlag – rechtlich müsse die Bezeichnung Abersee/Strobl aber erst geprüft werden, sagt der Strobler Bürgermeister Josef Weikinger (ÖVP). „Ich kann damit leben – mir ist es egal, wenn es der Wunsch der Aberseer ist. Die Frage ist aber, ob das rechtlich möglich ist. Und genau das wird jetzt geprüft.“

Josef Weikinger, Bürgermeister von Strobl (ÖVP)
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„Bin gesprächsbereit, aber die Frage muss rechtlich geklärt werden“: Strobls Bürgermeister Josef Weikinger (ÖVP)

Die Bürgerinitiative hofft nun auf eine rasche Entscheidung der Gemeinde. „Aberseer zu sein, ist eigentlich eher ein Lebensgefühl als ein genauer Wohnort. Wer sich als Aberseer fühlt, ist auch bei den Aberseer Vereinen aktiv. Und deshalb verstehe ich auch nicht ganz, warum man das so an einer Postleitzahl festmacht“, sagt der Strobler Bürgermeister.

„Aberseer geben sich niemals geschlagen“

„Jeder, der die Aberseer kennt, weiß, dass die sich nicht geschlagen geben“, kontert Initiativen-Sprecher Peter Beinsteiner.

Peter Beinsteiner, Sprecher der Initiative „Aberseer für Abersee“
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„Jeder, der die Aberseer kennt, weiß, dass die sich nicht geschlagen geben“: Initiativen-Sprecher Peter Beinsteiner

Auch die Salzburger Ortsnamenkommission war bereits in die Debatte involviert. Bis ein neuer Ortschaftsname und Zustelladresse endgültig beschlossen sind, dürfte vom Zinkenbach wohl noch jede Menge Wasser in den Wolfgangsee fließen.

Abersee: Streit um Postleitzahl flammt neu auf

In Abersee, einem Ortsteil von St. Gilgen (Flachgau), brandet alter ein Konflikt wieder auf: Es geht um die Änderung der Postleitzahl, wo aus Abersee Strobl werden soll. Dagegen wehren sich mehrere hundert Aberseer heftig.