Demo Kindergartenpädagoginnen
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Chronik

Kindergarten-Demo für mehr Geld und Personal

200 Kindergartenpädagoginnen haben sich am Montag in Salzburg am österreichweiten Protest für bessere Arbeitsbedingungen beteiligt. Die ohnehin schon angespannte Personalsituation habe sich durch die Pandemie weiter verschärft. Sie fordern daher etwa mehr Personal und Geld.

Es brauche ordentlich Wirbel, um auf ihre immer schwierigeren Arbeitsbedingungen aufmerksam zu machen, betonten die Elementarpädagoginnen und Gewerkschaftsvertreter bei der Kundgebung in Salzburg am Montagnachmittag. Die Demonstration fand im Rahmen eines österreichweiten Protests statt, den Kindergartengewerkschaften organisiert hatten.

„Personalmangel treibt viele ins Burnout“

„Uns Kindergärtnerinnen reicht es. Wir sagen schon seit Jahren, dass wir zu wenig Personal haben, gleichzeitig aber immer mehr Anforderungen erfüllen müssen. Ich selber lerne seit September die dritte Kollegin ein und das ist wirklich kräftezehrend. Man weiß nie wie der nächste Tag zu schaffen ist. Aktuell arbeiten wir die dritte Woche mit 50-prozentiger Auslastung, weil wir so viele Dauerkrankenstände mit Depressionen und Burnout haben“, sagt Ilona Schwaiger, Elementarpädagogin, Adnet.

Demo Kindergartenpädagoginnen
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Knapp 200 Elementarpädagoginnen haben sich am Montag zum lautstarken Protest getroffen.

„Kleinere Gruppen, um besser arbeiten zu können“

„Wir brauchen weniger Kinder in den Gruppen, um adäquate, pädagogische Arbeit leisten können und damit nicht nur eine Betreuungs- sondern eine Bildungseinrichtung sein zu können“, so Sonja Wolf, Elementarpädagogin, Oberalm.

Österreich gebe im internationalen Vergleich viel zu wenig Geld für elementare Bildung aus. Künftig brauche es um 250 Millionen Euro mehr jährlich, damit die Kindergärten, Kleinkindgruppen und Horte gut arbeiten können, betont die Gewerkschaft „younion“. Sie fordern noch weitere Sofortmaßnahmen von der Politik

Elementarpädagogen demonstrieren in Salzburg

Rund 200 Kindergartenpädagoginnen haben heute in Salzburg für bessere Arbeitsbedingungen demonstriert. Österreichweit haben die Gewerkschaften ja heute mehrere Kundgebungen organisiert, um auf die schwierige Lage des Kindergarten- und Hortpersonals aufmerksam zu machen. Die ohnehin schon angespannte Personalsituation hat sich durch die Pandemie noch weiter verschärft.

Forderungskatalog: Hoffen auf viele Unterstützer

„Es gibt sehr viele Forderungen. Die Gewerkschaft ´younion´ hat sich vorerst auf acht Forderungen beschränkt. Wir brauchen sofort mehr Personal. Die Wertschätzung fehlt, wir brauchen mehr Ausbildungsplätze und natürlich sind auch die Überstunden ein Thema. Unsere Forderungen liegen zur Unterschrift auf und wir hoffen auf viel Unterstützung unserer Kolleginnen und Kollegen“, sagt Petra Berger-Ratley, Landesvorsitzende Gewerkschaft „younion“.

Unterschriftenliste
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Die Gewerkschafter haben bereits hunderte Unterschriften gesammelt.

Weitere Proteste angekündigt

Die Unterschriftenliste, die Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) in den kommenden Tagen geschickt werden soll, ist 50 Meter lang. Während der Kundgebung am Montagnachmittag hat es in den Betreuungseinrichtungen einen Notbetrieb gegeben. Für die kommenden Wochen seien schon weitere Aktionen geplant, hieß es am Montag.