Wahlurne
Helmut Stamberg
Helmut Stamberg
Religion

Beteiligung bei Pfarrgemeinderatswahl sinkt weiter

Die Pfarrgemeinderatswahl am Wochenende in der Erzdiözese Salzburg hat eine noch geringere Wahlbeteiligung als vor fünf Jahren gebracht. In 210 Pfarren waren nun mehr als 380.000 katholische Gläubige aufgerufen, ihre Vertreter zu wählen. Nur knapp 14 Prozent gaben ihre Stimmen ab.

Die Beteiligung ist heuer noch zusätzlich um vier Prozent abgesackt – im Vergleich zur letzten Pfarrgemeinderatswahl von 2017. Damals gab es mit 18 Prozent ebenfalls keine astronomisch hohe Beteiligung. Andererseits sieht man heuer im Gesamtergebnis ein paar große Ausreißer im positiven Sinn – wie zum Beispiel die kleine Pfarre Eschenau bei Taxenbach (Pinzgau): Wahlbeteiligung satte 82 Prozent. Auch Unken im Saalachtal (Pinzgau) liegt mit 55 Prozent auch noch einsam im Spitzenfeld.

In engagierten Pfarren kamen mehr zur Wahl

Klaudia Achleitner bereitete für die Erzdiözese in den vergangenen Wochen die Pfarrgemeinderatswahlen organisatorisch vor. Generell sei die Beteiligung in kleinen Gemeinden deutlich größer als in Ballungsgebieten, sagt die Expertin. Und auch die CoV-Lockdowns der letzten beiden Jahre seien wohl eine Ursache für die Lage.

„In Pfarren, in denen man sich auch in den letzten zwei Jahren um die Menschen sehr bemüht hat und auf die Gläubigen aktiv zugegangen ist, war die Wahlbeteiligung deutlich höher“, so Achleitner.

Altersdurchschnitt sinkt, Frauenanteil steigt

Und noch einen grundlegenden Trend bemerkt die Spezialistin der Erzdiösese. Die frisch gewählten Pfarrgemeinderäte seien im Durchschnitt um zehn Jahre jünger als die früheren. Der Altersschnitt liege nun bei knapp unter 50 Jahren. Die landesweit jüngsten Ratsmitglieder hat die Pfarre Uttendorf im Oberpinzgau. Altersdurchschnitt: knapp 33 Jahre. Erfreulich ist aus der Sicht der Kirchenführung auch, dass nun mehr als die Hälfte aller Ratsmitglieder Frauen sind – nämlich 60 Prozent.

Insgesamt gibt es in der Erzdiözese Salzburg 210 Pfarren – die große Mehrzahl auf Salzburger Territorium. Dazu kommen die Pfarren im grenznahen Tiroler Unterland bis hinein ins Zillertal.