In Rußbach (Pongau) geht der politische Kampf von Einheimischen gegen ein Projekt mit neuen Ferienwohnungen und Chalets weiter. In der Gemeinde sind insgesamt 37 Wohneinheiten seit Jahren geplant. Kritiker befürchten weitere – an sich verbotene bzw. rechtlich getarnte – Zweitwohnsitze.
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Tourismus

Großes Hotelresort in Rußbach geplant

In Rußbach (Tennengau) soll beim Strubhäuslköpfl ein neues Hotelresort mit knapp 500 Betten entstehen. Und für dieses neue Großprojekt braucht es keine Umweltverträglichkeitsprüfung, wie das Land jetzt feststellte.

Genau 484 Betten sollen in Rußbach neben dem Parkplatz der Bergbahnen entstehen. Geplant ist ein Hotelresort mit Appartement- und Zimmereinheiten inklusive Rezeption, Lobby, Schwimmbad, Wellness-, Fitness- und Seminarbereich, sowie Sportgeschäft, Skidepot und Restaurant. Dazu soll es 173 Parkplätze für Hotelgäste geben – der überwiegende Großteil davon allerdings unterirdisch in einer Garage.

Die Vorbegutachtung für das Projekt ist durch, sagt der Rußbacher Bürgermeister Karl Huemer (ÖVP). Die touristische Entwicklung sieht er positiv. In den vergangenen 20 Jahren seien fast 400 Gästebetten verloren gegangen. Das Land stellte jetzt fest, dass für das Vorhaben keine Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig ist.

Schwellenwert für UVP-Verfahren wird nicht erreicht

Laut Landesumweltanwältin Gishild Schaufler werden die entsprechenden Schwellenwerte dafür nicht erreicht. Ein UVP-Verfahren sei erst ab 500 Betten zwingend. Es sei aber beim Bau natürlich der Artenschutz zu berücksichtigen, etwa indem Schlägerungsarbeiten nur außerhalb der Brutzeit möglich sein sollen.

Um die Wege zu erschließen brauche es auch eine naturschutzrechtliche Bewilligung. Wann genau das Hotelresort gebaut werden wird, steht noch nicht fest. Das nächste Mal werde das Vorhaben in der Gemeindevertretung frühestens im Juni besprochen, heißt es vom Bürgermeister.