Bauprojekt in Seekirchen
Salzburg Wohnbau
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Wirtschaft

Immer mehr alte Baustoffe wiederverwertet

Beim Bau von Wohnsiedlungen wird immer öfter auch Abbruchmaterial von bestehenden Gebäuden verwendet. Recycling von Altmaterial direkt am Bauplatz bringt dabei mehrere Vorteile – Wiederverwenden ist umweltfreundlich, nachhaltig, billiger und erspart Lkw-Verkehr.

In Seekirchen am Wallersee (Flachgau) etwa gibt es ein Wohbauprojekt, bei dem bis zu 80 Prozent an Bestandsmaterial im Neubau verarbeitet werden. Rund 20 Kräne prägen dort das Stadtbild. Auf dem ehemaligen Windhager-Areal werden 200 Wohnungen, sieben Doppelhäuser und auch eine S-Bahn-Haltestelle errichtet.

Das Wohnprojekt wird auch aus tausenden Tonnen Altmaterial aus den einstigen Produktionshallen gebaut. Das bringe für den Bauträger viele Vorteile, sagt der Geschäftsführer der Gemeinnützigen Wohnbau-Gesellschaft Salzburg Wohnbau, Christian Struber.

„Wir betreiben hier Kreislaufwirtschaft pur“

„Wir betreiben hier Kreislaufwirtschaft pur. Bei dieser Baustelle werden Materialien, die vom Altbau abgebrochen wurden, wiederverwertet. Das ist momentan noch besonders, wird in Zukunft aber Standard sein. Die dadurch erzielte Ersparnis hängt von der Größe des Bauprojekts ab und liegt zwischen zehn und 30 Prozent“, schildert Struber.

Abbrucharbeiten
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Früher galt Abbruch und Deponie – jetzt die Kehrtwende um 180 Grad: Vieles von dem, was abgetragen und ausgebaggert wurde, kann für Neubauten verwendet werden. Das sei gut für die Umwelt, kostengünstiger und schone die Nerven der Anrainer, betont der Geschäftsführer der errichtenden Firma, Mathias Moosleitner.

„Altmaterial wird direkt vor Ort wiederaufbereitet“

„Hier werden ungefähr 18.000 Tonnen Baumaterial verwertet, davon sind 12.000 Tonnen Beton, 4.500 Tonnen Stahl und nur einige hundert Tonnen an Material, die einer anderen Verwertung zugeführt werden müssen. Der abgebrochene Stahl und abgebrochenes Ziegelmaterial wird direkt vor Ort aufbereitet. Der Stahl wird dem alten Beton entnommen, und der Betonbruch wird dann etwa im Straßenbau oder als Frostschutz-Material wiederverwendet“, sagt Moosleitner.

Bauprojekt in Seekirchen
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Weil deutlich weniger Material weggefahren und bei weitem nicht so viel angeliefert werden muss, seien auch spürbar weniger Lastwagen unterwegs, ergänzt Seekirchens Bürgermeister Konrad Pieringer (ÖVP).

Bürgermeister: „Sparen bis zu 1.500 Lkw-Fahrten ein“

„Allein bei diesem Bauprojekt werden wir bis zu 1.500 Lkw-Fahrten einsparen können, was natürlich wesentlich zur Entlastung der Umwelt beiträgt. Dadurch erhöht sich nicht nur die Verkehrssicherheit, sondern es vermindert sich auch die Lärm- und Staubbelastung für die Anrainer.“ Bauträger und Baufirmen werden daher in Zukunft wohl noch mehr Recycling von Abbruchmaterial in Bauprojekte einplanen.

Immer mehr alte Baustoffe wiederverwertet

Beim Bau von Wohnsiedlungen wird immer öfter auch Abbruchmaterial von bestehenden Gebäuden verwendet.